Grün in die Südstadt
Mehr Grün in den Stadtteilen statt schräge Prioritätensetzung auf die Gartenschau im Stadtgraben

Im Bericht zum "Masterplan Freiraum" in einer gemeinsamen Sitzung des Stadtplanungsausschusses und Umweltausschusses stand die Umsetzung des Freiraumkonzepts Nürnberger Süden von 2022 im Mittelpunkt.
"Die Priorisierung der Maßnahmen in Süd- und Südweststadt ist richtig, denn gerade dort sind die Auswirkungen des Klimawandels besonders spürbar", kommentiert Gerhard Groh, umweltpolitischer Sprecher und stellvertretender Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion. " Wir tragen die Klimameile in der Südstadt vom Willy-Prölß-Platz über die Karl-BrögerStraße bis zum Annapark mit. Hier wird ein echter Mehrwert geschaffen, hier entsteht ein Plus an Lebensqualität für die Anwohner:innen, hier wird ein echter Beitrag zur Klimaresilienz geleistet. Doch es wäre noch mehr drin: Das Aufhübschen des Stadtgrabens für die Landesgartenschau ist nicht unsere Priorität."
Für fast alle Projekte gebe es auch ohne den Rahmen einer Landesgartenschau Mittel aus der Städtebauförderung. Die 25 Millionen Euro städtischer Eigenanteil entsprechen beispielsweise einem Anteil von 40 Prozent der Gesamtsumme. Diese werden somit mit 37,5 Millionen Euro aus Städtebaufördermitteln, also um 60 Prozent, aufgestockt. Die Priorität der SPD-Stadtratsfraktion liegt dagegen auf der nachhaltigen Aufwertung von Plätzen und Grünflächen in den einzelnen Stadtteilen, vor allem in den dicht bebauten südlichen Stadtteilen Nürnbergs.
"Als das Konzept „Freiraum Nürnberger Süden“ vorgestellt wurde, haben wir es grundsätzlich begrüßt, aber auch Ergänzungswünsche geäußert. Wir haben damals die Aufnahme der Entwicklung der „Gibitzenhofer Meile“ in die Prioritätenliste beantragt – vom Steinbühler Tunnel über die bestehende Grünfläche des Melanchthonplatzes hinaus. Das wurde – leider wie so vieles - auf die lange Bank geschoben", erklärt der "Südstädter" Groh.
Das aus den Zielvorgaben des Masterplan Freiraum heraus entwickelte Konzept „Freiraum Nürnberger Süden“ hat Zahlen zu Tage gefördert, die eine klare Sprache sprechen: 61% der Bewohner:innen in der Südstadt erreichen keine Grünanlage innerhalb einer Entfernung eines Kilometers. Das ist nicht einmal in der Altstadt so. Auf jeden Bewohner der Südstadt entfallen 2m² Grünfläche, stadtweit sind dies 13 m². Obwohl der Bevölkerungsanteil mit Kindern in der Südstadt hoch ist, stehen nur 0,65 m² je Einwohner Spielplatzfläche zur Verfügung, stadtweit beträgt dieser Wert 1,5 m²
Kontakt: Gerhard Groh