Smarter Vorschlag: Grüner Strom für Nürnbergs U-Bahnen

Grüne und SPD fordern PV-Module in oberirdischen Gleisbetten der Nürnberger U-Bahnen und Stromspeicher in U-Bahnhöfen als smarten, lokalen Beitrag für die Energiewende.

Photovoltaik-Anlagen in Städten sind wichtige Bausteine der lokalen Energiewende. Der erzeugte Solarstrom kann schnell, direkt und ohne große Verluste in das Stadtgebiet eingespeist werden und dort die Stadtgesellschaft mit klimafreundlichem Strom versorgen. Besonders zu empfehlen sind PV-Anlagen, die schon versiegelte Flächen für die Installation der PV-Module nutzen.

Die Stadträte Cengiz Sahin (Fraktion B‘90/DIE GRÜNEN) und Dieter Goldmann (SPD Fraktion), beide energiepolitische Sprecher ihrer Fraktionen, berichten in diesem Zusammenhang von einem spannenden Projekt: „Das Schweizer Bundesamt für Verkehr (BAV) hat die Installation des ersten Solarkraftwerks bewilligt, dass man zwischen die Schienen einer Bahnlinie legen will. Die von einem Schweizer Start-up entwickelte Technologie nutzt den ungenutzten Raum zwischen den beiden Schienen eines Bahngleises, um Solarkraftwerke zu platzieren, ohne den Zugverkehr oder Wartungs- und Inspektionsarbeiten an den Gleisen zu stören.“

Besonderer Vorteil dieser Technologie, so die energiepolitischen Sprecher weiter, „ist die Tatsache, dass der Einbau der PV-Module manuell oder maschinell mit einer eigens entwickelten Bahnmaschine erfolgen kann.“

Die Stadtratsfraktionen von B‘90/DIE GRÜNEN und der SPD forderten nun Oberbürgermeister König in einem Antrag auf, dass die städtischen Töchter VAG und N-ERGIE prüfen sollen, ob PV-Module in Gleisbetts der Nürnberger U-Bahnen und Stromspeicher in U-Bahnhöfen als lokalen Beitrag für die Energiewende möglich sind.

Laut Dieter Goldmann sprechen einige Vorteile für die Nürnberger U-Bahn: „Die oberirdisch verlaufende Trassenführung der Nürnberger U-Bahn könnte sich ebenfalls für solch eine Installation eignen. Besondere Vorteile der Gleise in den abgesperrten Bereichen wäre die parallel verlaufende Stromversorgung, die für Einspeisung und Transport genutzt werden könnte und gleichzeitig Schutz vor Diebstahl durch den abgesperrten Bereich bietet.“

Und Cengiz Sahin ergänzt noch: „Damit das PV-Projekt richtig erfolgreich werden kann, sollte auf jeden Fall der Einbau zusätzlicher Stromspeicher in U-Bahnhöfen oder Trassenbereichen erfolgen. Damit könnte man eine Abriegelung der Anlage bei PV-Spitzenzeiten verhindern und die Investitionskosten rascher amortisieren. Optimal wäre es noch, wenn die Finanzierung durch einen Bürgersolarfonds erfolgt und wir so auch unsere Nürnberger Bürgerschaft am finanziellen Erfolg teilhaben lassen.“

Kontakt: Dieter Goldmann