Gefährden CSU und Grüne den Christkindlesmarkt?
Umplanungen auf Hauptmarkt ohne Beteiligung von Marktbeschickern und Anwohner:innen gefordert
In der gestrigen Sitzung des Stadtplanungsausschusses haben CSU und Grüne gemeinsam mündlich beantragt und beschlossen, Teilplanungen für den Hauptmarkt zu entwickeln.
"Ich mache mir Sorgen, dass CSU und Grünen die Tragweite nicht bewusst ist. Wer so vorgeht, gefährdet unseren Christkindlesmarkt! Auf dem Hauptmarkt auch nur einen Baum zu pflanzen ist eine hochkomplexe Angelegenheit. Einfach so Bäume zu pflanzen geht nur im Wald, aber nicht an einem historischen Ort - unserem Hauptmarkt - mit seiner vielfältigen Nutzung. Das ist die Realität", erklärt Christine Kayser, SPD-Fraktionsvorsitzende und Altstadt-Stadträtin.
"Der Christkindlesmarkt ist von großer Relevanz für die Nürnberger Tourismusbranche und sorgt für viele Arbeitsplätze bei den Schausteller- und Markthändlerbetrieben, in der Hotellerie und Gastronomie. Wer heute über den wunderschön weihnachtlichen Markt geht, weiß nicht, wo hier eine Baumreihe Platz haben soll. Einen derartigen Beschluss über die Köpfe der Betroffenen und der Bevölkerung hinweg zu treffen ist schwer verständlich", kommentiert Dr. Nasser Ahmed, SPD -Parteivorsitzender.
Der stellvertretende stadtplanungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Fabian Meissner, wundert sich über das Vorgehen der CSU: „Angesichts der historischen Bedeutung des Nürnberger Hauptmarkts und vor allem vor dem Hintergrund der jüdischen Geschichte am Platz, ist das Vorgehen der CSU für mich sehr verwunderlich. Einen unüberlegten Schnellschuss zur Umgestaltung des Hauptmarkts ohne die Einbeziehung von Fachleuten und ein geordnetes stadtplanerisches Verfahren durchzudrücken, geht mit uns nicht.“
Der Hauptmarkt ist die gute Stube der Stadt. Er lebt von der vielfältigen Nutzung aus Grünem Markt, saisonalen Sondermärkten und Kultur- und Sportereignissen von teils internationaler Strahlkraft. Die Umgestaltung und Nutzung des Hauptmarkts ist ein Dauerthema für Stadtpolitik, Wirtschaft und Tourismus. Der Nutzungsmix erlaubt keine Schnellschüsse. Es braucht geordnete Überlegungen mit allen Stakeholdern. Von den fehlenden finanziellen Ressourcen für diese undurchdachte Neu-Priorisierung und die Auswirkungen auf andere laufende und bevorstehende Projekte, wie beispielsweise den Obstmarkt, wollen wir erst gar nicht reden.
Bei allen Diskussionen zum Hauptmarkt wurde ein Thema jedoch nie in Frage gestellt: der Christkindlesmarkt als absoluter Höhepunkt des Veranstaltungsjahres, auf dem Nürnbergs Status als "Weihnachtsstadt" gründet.
Kontakt: Christine Kayser, Dr. Nasser Ahmed und Fabian Meissner