SPD-Antrag: mögliche Nutzer:innen eng in Entwicklung des Kaufhofs einbinden
Zwischennutzungsphase zum Testen möglicher Ideen und Konzepte nutzen
Viele Akteure aus Wissenschaft, Tourismus und Gesellschaft, aber auch die Menschen in Nürnberg haben großartige Ansätze für die Entwicklung des Kaufhofs als Element der neuen Stadtmitte geliefert - es herrscht Aufbruchsstimmung!" stellt Christine Kayser, Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, fest.
"Unsere vielen Gespräche mit Expert:innen und Bürger:innen in den letzten Monaten haben ganz deutlich ergeben: die favorisierte Option für die Zukunft des Kaufhofs ist eine Mischnutzung hin zum "Bildungscampus" beziehungsweise eine zukunftsweisende Multikodierung verschiedener, sich ergänzender Nutzungen".
Die SPD-Stadtratsfraktion hat nun in einem Antrag Präzisierungen für die von ihr im Februar beantragte Machbarkeitsstudie mit Nutzungskonzept vorgelegt. Darin fasst sie die Ergebnisse einer Veranstaltung der SPD-Stadtratsfraktion im Juni und der Diskussion im Stadtrat sowie vieler Zuschriften und Gespräche mit Bürger:innen zusammen,
"Eine städtische Investition an diese wichtige Stelle zu setzen, ist langfristig für die Zukunft der Innenstadt ein Motor! Wir haben jetzt die einmalige Chance, an dieser zentralen Stelle unserer Innenstadt etwas individuell für Nürnberg Passendes zu entwickeln. Für uns ist die Machbarkeit und Nutzung zu entwickeln und zum erfolgreichen Ergebnis hin Schritt für Schritt zu klären.", so Kayser weiter.
Nun müssen mögliche Nutzungsformen geprüft werden, auch hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit und möglicher Förderzusagen aus der Städtebauförderung.
Ein möglicher Baustein für die Nutzung sind die Nürnberger Hochschulen. Das Kaufhofgebäude bietet die Chance, ein Schaufenster für die Wissenschaft und ein Tor in die Innenstadt für die Hochschulen zu werden. Ein Ort, an dem Schüler:innen und andere Interessierte mit der Forschung in Berührung kommen, Zurückhaltung abbauen und sich in einem „Making Room“ ausprobieren können. Auch ein Campus für Weiterbildung und Kurse bis zur Kinder-Uni könnten entstehen. Wir müssen offen und modular denken, wir wissen nicht was die Zukunft braucht, so der Tenor der Wissenschaftler.
Ein weiterer Wunsch ist der nach einer Steigerung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt – auch für die Menschen, die in der Innenstadt arbeiten. Toll wäre ein Ort, an dem sich Beschäftigte in der Innenstadt zurückziehen und ruhige Minuten erleben können.
Eine Empfehlung lautet, bei der Gestaltung der Innenstadt von den Menschen her zudenken, die hohe Hürden überwinden müssen, um zukommen: von Familien mit Kindern, von Senior:innen und Menschen mit Behinderung. Wenn sich die verschiedensten Gruppen aus der Stadtgesellschaft wohlfühlen, dann profitiert der Handel und die Stadt.
Zu einer familienfreundlichen Innenstadt gehört ein „Raum für Familien“, der die Möglichkeit bietet, in Ruhe innezuhalten und Kraft zu tanken Im Rahmen der Machbarkeitsstudie soll ermittelt werden, wie ein "Raum für Familien" in die zukünftige Nutzung des Kaufhof-Gebäudes integriert werden kann.
Kongress- und Tagungsgäste freuen sich, wenn sich das Tagungszentrum unmittelbar in das städtische Leben einfügt. Sie wollen bereits am Tagungsort ins urbane Leben eintauchen können und die besondere Atmosphäre der Stadt erfahren können, beispielsweise durch Gastronomie oder eine Markthalle im Erdgeschoss. Offenheit zur Stadt hin lautet die zweite Devise –durch mehr Grünflächen und Plätzen zum Ausruhen in konsumfreien Räumen.
Wirtschaftliche und andere Nutzungen zusammen gedacht muss das Ziel beim Neudenken des Kaufhofs sein. Die anstehende Zwischennutzungsphase bietet, neben einer zeitweisen Eroberung des Gebäudes durch Kunst- und Kulturschaffende, Kaysers Ansicht nach auch die Möglichkeit, Elemente einer dauerhaften Nutzung zu testen: "Wir sollten die potenziellen dauerhaften Nutzer:innen von Anfang an in die Erstellung der Machbarkeitsstudie, aber auch bei der Zwischennutzung mit einbinden."
Kontakt: Christine Kayser