Nachverdichtung behutsam gestalten

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die große Nachfrage nach Wohnraum verbunden mit steigenden Grundstücks- und Woh-nungspreisen erhöht auch in den Siedlungen Süd den Nachverdichtungsdruck.

Es bestehen Wünsche der „Erbengeneration“, bestehende Siedlungshäuser zu erweitern, durch neue, größere Gebäude zu ersetzen oder tiefe Grundstücke mit mindestens einem weiteren Gebäude in zweiter Reihe zu bebauen bzw. kleinteiligen familien- oder seniorengerechten Geschosswohnungsbau umzusetzen.

Dem steht aber auch die Erwartung vieler Siedlerinnen und Siedler gegenüber, am bestehenden Charakter der Siedlungen nichts zu verändern. Die vorhandene Wohnstruktur im Quartier mit ein- bis zweigeschossigen Wohnbebauung und einem hohen Gartenanteil sollte demnach erhalten bleiben.

Die bestehenden Einfamilienhausgebiete der 30er bis 70er Jahre stellen jedoch ein wichtiges Handlungsfeld für die Innenentwicklung (angemessene Dichte, Qualität in der Grünausstattung) dar, trotz der vielschichtigen und bekannten widersprüchlichen Interessenlage.

Die große Herausforderung besteht darin, einerseits die charakteristischen Strukturen und die hohe Wohnqualität, somit die Identität der Siedlungsgebiete, zu erhalten und andererseits ausreichende Entwicklungsmöglichkeiten einzuräumen.

Die SPD-Stadtratsfraktion stellt deshalb zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden

Antrag:

Die Verwaltung zeigt die Möglichkeiten einer zeitgemäßen und nachhaltigen städtebaulichen Weiterentwicklung für den Bereich Siedlungen Süd auf.

Grundsätzliches städtebauliches Ziel dabei ist eine maßvolle, bedarfsorientierte, individuelle und zukunftsorientierte Quartiersentwicklung. Diese soll sowohl die Belange der dort ansässigen Bewohner berücksichtigen, als auch eine angemessene bauliche Ergänzung unter Wahrung der vorhandenen Qualität zulassen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Antragstellerin

Elke Härtel
Stadträtin