Coronavirus-Abwassertestung weiter ausbauen - Prävention ermöglichen
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
wie im Gesundheitsausschuss vom 06.10.2022 berichtet, sollen mit einem Monitoring steigende Inzidenzen früher erkannt und so der Coronavirus-Abwassertest als Frühwarnsystem genutzt werden. Hierzu haben fachübergreifend SUN und das Gesundheitsamt über die Testungen des Abwassers auf SARS-CoV-2 berichtet.
Neben Kläranlagen und Klärwerken wäre es sinnvoll, das Abwasser auf SARS-CoV-2 dort zu untersuchen, wo viele Menschen arbeiten, lernen oder zusammen sind. Typische Anwendungsbereiche sind Gebäude, Gebäudeteile und Anlagen, wie Unternehmen, Universitäten und Kommunen, aber auch Krankenhäuser und ggf. Stadtteile.
Dadurch bestünde die Möglichkeit bereits vor Anstieg der Inzidenzen ein frühzeitiges und zielgerichtetes Ergreifen von Präventionsmaßnahmen zu ermöglichen, um so den Verlauf der Inzidenz zu stoppen oder zumindest abzumildern Gerade im Hinblick auf den nahenden Winter erscheint es wichtig, genaue und belastbare Kenntnisse über das Infektionsgeschehen zu erhalten, um daraus passende Maßnahmen zu entwickeln und anzuwenden. So könnten zielgerichtet Impfungen und PCR-Tests angeboten, aber auch Hygienekonzepte neu gedacht werden.
SUN ist mit seinem Mikrobiologischen Labor bereits in ein entsprechendes Pilotprojekt der Abwassertestung eingebunden und verfügt daher über das notwendige Know-how. Für das Angebot und die Umsetzung entsprechender Maßnahmen könnte die Vernetzungsstruktur des gerade abgeschlossenen Projekts „Gesundheit für alle im Stadtteil“ genutzt werden.
Vor diesem Hintergrund stellt die SPD folgenden
Antrag:
Die Verwaltung
- wird beauftragt, ergänzend zu Abwasser-Testungen im Rahmen des Pilotprojektes, diese auch stadtteilbezogen durchzuführen und zu analysieren
- leitet anhand der gewonnenen stadtteilbezogenen Daten zeitnah geeignete Angebote (Testungen, Impfungen) ein und prüft weitere ergänzende Maßnahmen
- stellt Fördermöglichkeiten aus Bund und Land, sowie die Auswirkungen auf den städtischen Haushalt dar
- berichtet, für welche weiteren Public-Health-relevanten Erreger die abwasserbasierte Überwachung noch genutzt werden kann.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Antragstellerin
Jasmin Bieswanger
gesundheitspolitische Sprecherin