Debatte um Nachfolgeregelung für 9-Euro-Ticket

SPD-Spitze: Staatsregierung muss sich bewegen

Die beiden SPD-Stadträte Thorsten Brehm und Nasser Ahmed begrüßen, dass die Bundesregierung den Ländern eine Finanzierungszusage für eine Nachfolgeregelung für das 9-Euro-Ticket gegeben hat. „Vor einem halben Jahr hätte ich das noch für unmöglich erachtet, dass der Bund in die dauerhafte Ko-Finanzierung der Betriebskosten bei den kommunalen Verkehrsbetrieben einsteigt. Die nun erfolgte Zusage der SPD geführten Bundesregierung über 1,5 Milliarden Euro ist eine kleine Sensation. Umso unverantwortlicher ist die Reaktion der Bayerischen Staatsregierung, die dieses einmalige Chancenfester verstreichen lassen will“, kommentiert Nürnbergs SPD-Fraktionsvorsitzender Thorsten Brehm. 2018 hatten CSU und Freie Wähler in ihrem Koalitionsvertrag ein 365€ Ticket für den öffentlichen Nahverkehr vereinbart, das bisher nicht umgesetzt wurde. „Es ist mir unverständlich, weswegen man eine vergleichbare Lösung nun ausbremst. Durch die Mittel des Bundes wäre die Realisierung für den Freistaat deutlich günstiger als der ursprünglich angedachte regionale Alleingang,“ ergänzt Brehm.

Für den SPD-Parteichef Nasser Ahmed war das 9-Euro-Ticket ein voller Erfolg. „Uns ist klar, dass sich der Preis für ein bundesweites Ticket nicht auf diesem Niveau halten lässt. Aber alle im Gespräch befindlichen Modelle von 49 Euro plus X würden für vielen Nahverkehrsnutzer*innen mit spürbaren Entlastungen einhergehen. Davon würden vor allem auch die Pendler*innen profitieren, die jeden Tag weite Strecken zum ihrem Arbeitsplatz fahren müssen. Genau die müssen wir für die Mobilitätswende gewinnen.“

Im zurückliegenden Jahr 2021 hat die VAG ein Minus von 81 Millionen Euro erwirtschaftet, das ausgeglichen werden musste. „Dieser Zuschussbedarf wird massiv steigen, sollten Bund und Land nicht für eine Entlastung sorgen. Hier darf die Staatsregierung Nürnberg und die anderen Kommunen nicht im Regen stehen lassen. Der Ausbau der Infrastruktur und der Verdichtung von Takten fordern uns ohnehin schon Rekordinvestitionen ab. Hier können und wollen wir nicht sparen“, so die beiden SPD-Politiker abschließend.

Kontakt: Thorsten Brehm und Dr. Nasser Ahmed