Besucherzentrum und Umfeld des Saal 600: Ideen- und Realisierungswettbewerb startet 2022

SPD-Fraktion betont Bedeutung des Projekts

Im Oktober 2020 hat die SPD-Stadtratsfraktion zuletzt den Ausbau des `Memorium Nürnberger Prozesse` beantragt. Dabei geht es auch um eine entsprechende Auf- und Umwertung des zugehörigen Vorplatzes, der nun neu gestaltet werden kann, nachdem die Stadt das Gelände des ehemaligen „Pitstop“ erworben hat. 2021 wurde in der Folge beschlossen, vor Ort ein Besucherzentrum zu planen. 2022 startet nun der offene Ideen- und Realisierungswettbewerb. Die SPD-Stadtratsfraktion begrüßt diesen Schritt sehr und betont erneut die Bedeutung des Projekts.

Ort der Weltgeschichte und des Völkerrechts
„Der Saal 600 mit dem Memorium Nürnberger Prozesse ist ein Ort der Weltgeschichte. Das anhaltende Interesse an diesem Ort, in dem zum ersten Mal Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit geahndet wurden, braucht auch ein angemessenes Entree sowie einen Ort, an dem sich die Besucher*innen aufhalten und informieren können,“ erklärt der Fraktionsvorsitzende Thorsten Brehm.

Die stellv. Fraktionsvorsitzende Dr. Anja Prölß-Kammerer ergänzt: „Hier, im Saal 600, wurden die Grundlagen für das Völkerrecht geschaffen, wie sie heute der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag verkörpert. Wie aktuell dieses Thema ist, zeigt nicht zuletzt der Krieg in der Ukraine: Die Ukraine hat Russland verklagt und der Chefankläger des Weltstrafgerichts ermittelt wegen Kriegsverbrechen.“

Städtebauliche Bedeutung und Antrag Weltkulturerbe
Das Besucherzentrum ist aber auch städtebaulich von großer Bedeutung. Mit dem Zentrum sollen vor Ort auch neue Freiflächen mit großzügigen Grün entstehen. Zudem soll das gesamte Areal städtebaulich zusammengefasst werden. Der Antrag zur Aufnahme des Justizpalastes mit dem Saal 600 sowie dem historischen Zellengefängnis als UNESCO-Weltkulturerbe läuft noch. „Das Besucherzentrum soll diesem Anspruch gerecht werden und die weltgeschichtliche Bedeutung dieses Ortes nach außen in die Öffentlichkeit tragen“, so Brehm abschließend.

Kontakt: Thorsten Brehm und  Dr. Anja Prölß-Kammerer