SPD-Stadtratsfraktion Nürnberg warnt vor Personalmangel im Pflegebereich

Monitoring Pflegepersonalbedarf zeigt Herausforderungen

Das „Monitoring Pflegepersonalbedarf Bayern 2020“ der „Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB)“ sieht große Herausforderungen im Personalbereich der Pflege: Die Nachfrage nach Pflegeangeboten steigt deutlich schneller als neues Personal ausgebildet wird. Mit der Einführung der neuen generalistischen Pflegeausbildung entstehen diesbzgl. neue Chancen, aber auch neue Herausforderungen. Aus der Sicht der SPD-Stadtratsfraktion muss die Entwicklung deshalb noch enger begleitet werden.

Zu wenige Praxisanleiter in Einsatzorten
„Seit der Einführung der generalistischen Ausbildung ist es für angehende Pfleger*innen eine große Herausforderung, Einsatzorte zu finden“, erklärt die pflege- und gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Stadtratsfraktion, Jasmin Bieswanger. „Es gibt zwar ausreichend Anbieter, die bereit wären auszubilden, doch die Vorgaben für den Zeitaufwand der Praxisanleiter sind hoch. Die akuten Personalengpässe machen die Freistellung des Personals für die Qualifizierung deshalb sehr schwierig. Hier brauch es dringend neue Formate wie zum Beispiel die Entwicklung hybrider Weiterbildungsformen. Unterm Strich muss hier der Zugang leichter und niedrigschwelliger werden.“

Abbrecherquote mit mehr Information und Mentoringprogrammen begegnen
„Viele Azubis sind nicht ausreichend informiert, wie der Pflegeberuf oder die neue generalistische Ausbildung konkret aussieht“, so Bieswanger. „Wir müssen jede Chance nutzen, um die Abbrecherquote weiter zu senken. Eine intensive Informationspolitik und mehr Praktika oder Schnuppertage auch mit Azubis des dritten Ausbildungsjahres könnten hier sicher helfen. Außerdem muss die Qualität der Ausbildung durch eine gute Begleitung der Azubis von Anfang an stärker in den Fokus rücken.“

Chancen der neuen Ausbildung nutzen
Die neue generalistische Pflegeausbildung bietet aber auch die Chance, dass die Azubis von Beginn an alle Pflegebereiche kennenlernen. „Anbieter der Langzeitpflege müssen deshalb die Chance nutzen über die generalistische Ausbildung Pflegepersonal zu generieren, indem sie die Vorteile ihres Bereichs konsequent in den Vordergrund stellen. So sind die langfristige Beziehungsarbeit mit den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie eine familiäre Atmosphäre in den Wohnbereichen gute Argumente für angehende Pfleger*innen, sich für diesen Bereich zu entscheiden“, so die SPD-Stadträtin.

Aus Sicht der SPD-Fraktion ist es aber auch grundsätzlich wichtig, an der Attraktivität der Pflegeberufe zu arbeiten. Hier sind auch besonders Bund und Land in der Pflicht, konkrete Maßnahmen umzusetzen.

Kontakt: Jasmin Bieswanger