Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen: Ernährung und Übergewicht

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

frühzeitig hat die SPD-Stadtratsfraktion Anträge gestellt, welche die Folgen der Corona-Pandemie für die Nürnberger Bevölkerung in den Blick nehmen. Beispielsweise war Zielrichtung der Bereich psychiatrischer und gerontopsychiatrischer Versorgung, insbesondere jedoch auch die Situation für Kinder und Jugendliche sowie eine schwerpunktmäßige Befassung mit Corona-Folgen im Bildungsbericht.

Nach Monaten der anhaltenden Pandemie kristallisiert sich im Bereich des Ernährungszustandes unserer Kinder und Jugendlichen nach Rückmeldungen von Fachärzt*innen und vielfacher Berichterstattung in den Medien ein weiteres Problem heraus. Laut Adipositas-Beratungsstelle für Kinder am Klinikum Nürnberg war bereits in den vergangenen Jahren jedes zehnte Kind im Alter zwischen drei und 17 Jahren übergewichtig. Vielfach gibt es Hinweise, dass sich dies über die vergangenen zwei Jahre verschärft hat und vermehrt übergewichtige Kinder bei Ärzten vorstellig geworden sind. Ausgefallene Schulverpflegung sowie mangelnde Bewegung, unter anderem durch weniger Sportunterricht und Möglichkeiten der Betätigung in Sportvereinen, sind hier sicherlich nur als exemplarische Gründe für ausgebliebene gesundheitsfördernde Maßnahmen zu nennen. Die ausgesetzten Schuleingangsuntersuchungen verzerren zudem sicherlich auch die zugehörige Datenlage, sofern überhaupt belastbare Daten vorhanden sind.

Die SPD-Stadtratsfraktionen sieht diese Entwicklung mit Sorge und stellt deshalb zur Behandlung im zuständigen Ausschuss den folgenden

Antrag:

Die Verwaltung berichtet

  • über mögliche Erkenntnisse und Zahlen hinsichtlich der Adipositasprävalenz bei Kindern und Jugendlichen in Nürnberg,
  • den möglichen Stellenwert der Schuleingangsuntersuchungen zur Früherkennung von Ernährungsproblemen und der Möglichkeit, über diesen Weg Daten zu erheben,
  • über Strukturen der Beratung von betroffenen Kindern und Jugendlichen sowie ihren Familien und legt dar, falls diese nicht ausreichend vorhanden sind, welche Notwendigkeiten seitens der Stadtverwaltung (Referatsübergreifend) bestehen und,
  • wie eine Vernetzung der bereits vorhandenen Akteure (städtische wie auch externe) gesteuert wird/werden könnte,
  • erste mögliche Handlungsansätze, um dem Problem zu begegnen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Antragsteller

Fabian Meissner
Stadtrat

 

und

 

Elke Härtel
Stadträtin