Perspektive eines Gedenkortes Bahnhof Märzfeld

Neuer Antrag der SPD-Stadtratsfraktion

Die Diskussion über den Umgang mit dem Bahnhof Märzfeld auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände läuft bereits seit einiger Zeit. Aufgrund der Rahmenbedingungen konnte vor Ort bisher leider keine würdige Entwicklung und keine vollständige Lösung für die Schaffung eines besonderen Erinnerungsortes umgesetzt werden. Innerhalb der aktuell in Nürnberg geführten Diskussionen um Erinnerungskultur und den Umgang mit „Täterorten“ ist es aus Sicht der SPD-Stadtratsfraktion wichtig, auch die Diskussion um „Opferorte“ nicht aus dem Blick zu verlieren.

Für viele Opfer des Nationalsozialismus und der Shoa war der Bahnhof Märzfeld eine letzte Station vor der Verschleppung und dem Tod in NS-Vernichtungslagern in ganz Europa von Treblinka bis nach Riga. Den Bahnhof zu einem Ort der Erinnerung und der Sichtbarmachung der Namen dieser Opfer zu machen, ist deshalb ein wichtiger Teil des Gedenkens und der Erinnerungskultur. Darüber hinaus ist der Bahnhof Märzfeld auch für andere Opfer (Verschleppte der Zwangsarbeit, Vertriebene und Flüchtlinge) ein wichtiger Ort des Gedenkens.

Vor diesem Hintergrund hat die SPD-Stadtratsfraktion heute einen neuen Antrag bei der Stadtverwaltung eingereicht. Darin fordert sie sie Stadtverwaltung auf,

  • über die aktuellen Entwicklungen und Änderungen bzgl. Möglichkeiten zur Schaffung eines Erinnerungsortes am Bahnhof Märzfeld zu berichten.
  • die Einbettung dieses Ortes in die anstehende Überarbeitung der Leitlinien zum Umgang mit dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände zu prüfen. In diesem Zusammenhang soll die Stadt Nürnberg den Ort für die Bildungs- und Erinnerungsarbeit weiterentwickeln und neue Möglichkeiten schaffen.

Kontakt: Diana Liberova