Straßenbenennung und Würdigung von Leonhard Mahlein

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

Leonhard Mahlein hätte in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert. Der am 04. April 1921 in Nürnberg geborene Buchdrucker, Gewerkschafter und Sozialdemokrat war von 1968 bis 1983 Bundesvorsitzender der IG Druck und Papier. Es ist angezeigt, sein beeindruckendes Lebenswerk nun in Nürnberg sichtbar zu würdigen.

Ein kurzer Überblick über sein politisches Leben und Wirken:

Seine Eltern wohnten seit 1921 in der Peter-Henlein-Straße 73. Sohn Leonhard ab 1949 in der Pleydenwurffstraße 21. 1965 wurde Mahlein erster Vorsitzer der IG Druck und Papier in Bayern und hauptamtlicher Gewerkschaftsfunktionär. 15 Jahre lang, von 1968 bis 1983, war Mahlein dann Bundesvorsitzender der IG Druck und Papier (eine der Vorläuferorganisationen von ver.di) und zog nach Stuttgart. In seiner Zeit führte er wichtige Arbeitskämpfe, u.a. 1978 um einen Tarifvertrag zum Schutz der Arbeitsplätze in der Druckindustrie bei Einführung und Anwendung rechnergesteuerter Textsysteme. 1984 folgte der 13-Wochen-Streik für die Einführung der 35-Stunden-Woche.

Mahlein verstand die Gewerkschaft nicht als „Lohnmaschine“, sondern auch als politische Bewegung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die sich für eine Umgestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft einsetzt. Deshalb war er auch in der Friedensbewegung aktiv und setzte sich als Präsident der Internationalen Grafischen Föderation (IGF) früh für die Überwindung des Ost-West-Gegensatzes ein. Sein Wahlspruch „Auf die eigene Kraft vertrauen“, hat Generationen von Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern geprägt. „Loni“ Mahlein war zunächst Mitglied der KPD, ab 1956 dann der SPD. Er starb am 18.12.1985 in Stuttgart.

Die SPD-Stadtratsfraktion stellt zur Behandlung im zuständigen Ausschuss den folgenden

Antrag:

In Nürnberg wird eine passende Straße nach Leonhard Mahlein benannt, um sein Lebenswerk zu würdigen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Antragsteller

Thorsten Brehm
Fraktionsvorsitzender