Raum für Menschen: Urbane Entwicklung des ehem. Südbahnhof-Areals

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

das Areal des ehemaligen Südbahnhofs rund um die die Brunecker Straße bietet für die Stadt Nürnberg eine außergewöhnliche Chance einen neuen lebendigen und vielfältigen Stadtteil zu entwickeln.

Die stadtplanerischen Entwicklungen sind am ehemaligen Südbahnhof bereits in vollem Gange – der erste Teil des Areals („Modul 1“) wird in diesem Zusammenhang bereits auf Objektebene realisiert. Aus Sicht der SPD-Stadtratsfraktion muss deshalb bei den nun bevorstehenden konkreteren Planungen („Modul 2“) erneut ein besonderes Augenmerk auf Qualität und Passgenauigkeit der zu schaffenden Angebote und Entwicklungsziele gerichtet werden.

Ziel aller stadtentwicklerischen Maßnahmen muss auch hier die Herstellung vielfältiger und zugleich ausgewogener Quartiere, sowie die Schaffung bezahlbaren Wohnraums sein. Diese Prämissen gilt es von Seiten der Stadt immer wieder und kontinuierlich zu überprüfen. Lebendigkeit und Vielfalt müssen aus Sicht der SPD-Stadtratsfraktion in diesem urbanen Gebiet auch dadurch geschaffen werden, dass beispielsweise Räume für kulturelle Nutzung von Anfang mitgedacht werden, damit Menschen dort nicht nur wohnen, sondern auch leben, sich treffen und zusammenkommen können. Darüber hinaus gilt es genossenschaftlichen Wohnungsbau und beispielsweise Baugruppen zu priorisieren, um auch an dieser Stelle der lebendigen Struktur unserer Stadt Ausdruck zu verleihen. Selbstverständlich muss sich dies auch in der architektonischen und baustrukturellen Vielfalt vor Ort niederschlagen und deshalb große Blockstrukturen vermieden werden. Der vorhandene Bedarf für passgenauen Wohnraum für Familien sollte darüber hinaus in „Modul 2“ durch die Realisierung von größeren Wohnungen in den Blick genommen werden.

Die SPD Stadtratsfraktion stellt deshalb zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden

Antrag:

  • Die Verwaltung berichtet von den Erfahrungen bei den bisherigen Entwicklungen in Modul 1 und gibt auf Basis der daraus gezogenen Rückschlüsse konkrete Empfehlungen für die weiteren Planungsschritte ab.
  • Die Verwaltung leitet notwendige Schritte ein um in Modul 2 sog. „Großformen in Blockstruktur“ zu vermeiden, um nicht nur architektonische, sondern auch baustrukturelle Vielfalt vor Ort sicherzustellen.
  • Die Verwaltung stellt (bspw. durch das Schließen städtebaulicher Verträge) sicher, dass im Rahmen von Modul 2 eine klare Priorisierung für genossenschaftlichen Wohnungsbau, gemeinwohlorientierte Bauträger und Baugruppen vorgegeben wird.
  • Die Verwaltung gibt klare Vorgaben für die Umsetzung von familiengerechtem Wohnen sowie für die Schaffung von größeren Wohnungen (5 Zimmer aufwärts) in Modul 2 vor, und trägt für den zugehörigen Vollzug Rechnung.
  • Im Rahmen der Ausweisung des Areals als „urbanes Gebiet“, schafft und ermöglicht die Verwaltung auch Räume für kulturelle Nutzung sowie gesellschaftliche Treffpunkte und Gemeinschaftsräumlichkeiten.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Antragsteller

Fabian Meissner
wohnungspolitischer Sprecher

 

und

 

Christine Kayser
stadtplanungspolitische Sprecherin