Nach gescheitertem Tarifvertrag in der Pflege: SPD will Pflegekräfte weiter unterstützen

Bessere Arbeitsbedingungen, bessere Pflegeschlüssel und bessere Ausbildungsperspektiven

Vergangene Woche hätte die einmalige Chance bestanden deutschlandweit die Pflege zu stärken. Leider scheiterte es an der Zustimmung der Caritas zum allgemeingültigen Tarifvertrag, der von der Gewerkschaft Verdi und dem Pflege-Arbeitgeberverband BVAP ausgehandelt worden war. Der Tarifvertrag hätte bei einer Erstreckung auf die ganze Branche die bisherigen Mindestlöhne ersetzt. Die niedrigsten Vergütungen wären dadurch um etwa 25 Prozent angehoben worden. In der Pflegebranche arbeiten mehr als eine Million Beschäftigte, rund 300.000 davon bei den kirchlichen Trägern.

Wenig Interesse der Caritas für faire Löhne
„Gerade in der Corona-Krise hat sich gezeigt, wie sich der Pflegemangel der vergangenen Jahre auf die Versorgung der Menschen in den Pflegeeinrichtungen auswirkt. Mit großem Engagement kümmerten sich die Pflegekräfte um die Bewohnenden und ernteten Applaus. Ein allgemeingültiger Tarifvertrag hätte dem Applaus endlich Taten folgen lassen. Es ist deshalb höchst bedauerlich, dass die Caritas als ein Wohlfahrtsverband diesem Tarifvertrag nicht zugestimmt hat ohne nähere Angaben zu den Gründen zu machen. Dadurch entsteht leider der Eindruck, dass an einer fairen Entlohnung der Pflegekräfte zu wenig Interesse besteht“, erklärt Jasmin Bieswanger, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Stadtratsfraktion.

SPD will Pflegekräfte weiter unterstützen – Kommunale Vorbildfunktion wahrnehmen
Weiter erklärt Bieswanger: „Als SPD werden wir die Beschäftigten in der Pflege aber auch jetzt nicht alleine lassen. Neben besseren Löhnen wollen wir, dass die Betreuungsschlüssel in Altenpflegeeinrichtungen verbessert werden und die Arbeitsbedingungen durch eine bessere Worklife-Balance in Form von Dienstplangestaltung, Entbürokratisierung konsequent vorangetrieben werden. Darüber hinaus sind aus unserer Sicht attraktive Ausbildungsmöglichkeiten - auch für Quereinsteiger – essentiell für den Pflegebereich. Hier können und werden wir sicherstellen, dass die kommunalen Einrichtungen vorangehen und ihrer wichtigen Vorbildfunktion gerecht werden.“