Möglicher Standort für das neue ICE-Werk auf dem früheren MUNA-Gelände

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die Deutsche Bahn hat angekündigt, in Nürnberg bzw. der Region ein neues Werk bauen zu wollen. Das Invest von 400 Millionen Euro und 450 neue Arbeitsplätze wären ein starkes Zeichen für den Standort und würden den Bahnknotenpunkt Nürnberg nachhaltig sichern und stärken.

Der genaue Standort soll aus einigen Alternativen im Rahmen eines Raumordnungsverfahrens (ROV) ausgewählt werden. Dabei ist auch der von der Bahn favorisierte Standort zwischen Fischbach und Altenfurt. Aus Sicht der SPD ist dieser mehr als heikel, weil er relativ nahe an die Wohnbebauung herankommt, eine starke (nächtliche) Lärmbelästigung absehbar ist und Wald gerodet werden muss, der wichtig für den Verkehrslärmschutz ist.

Die SPD-Fraktion schlägt deshalb vor, die Fläche des ehemaligen Munitionslagers südlich des Gewerbeparks Nürnberg-Feucht-Wendelstein als Alternative in die weiteren Verfahren einzubringen. Auch dort müsste Wald weichen, aber an einer für die Bevölkerung unproblematischeren Stelle. Die Rüstungsaltlasten dort sind groß, müssten aber ohnehin irgendwann entsorgt werden. Zudem zeigt auch das angedachte Vorhaben von Center Parcs am Brombachsee, dass die Räumung solcher Flächen mit vertretbarem wirtschaftlichem Aufwand möglich ist. Das Waldareal ist im Besitz des Bundes, was für die Bahn nur von Vorteil wäre.

Letztendlich muss dann ein ergebnisoffenes Raumordnungverfahren zeigen, welche Fläche aus fachlichen Gründen ausscheidet und welche in einer Güterabwägung die vertretbarsten Eingriffe mit sich bringt. Die optimale Lösung, die ohne Beeinträchtigungen auf Menschen und/oder Umwelt auskommt, gibt es absehbar nicht.

Vor diesem Hintergrund stellt die SPD-Stadtratsfraktion folgenden

Antrag:

Die Verwaltung bringt bei der Deutschen Bahn und den zuständigen Behörden das MUNA-Gelände in die weitere Standortauswahl ein.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Antragsteller

Thorsten Brehm
Fraktionsvorsitzender