SPD kritisiert Umsetzung der FFP 2-Maskenpflicht in Bayern
Freistaat Bayern muss Masken für alle kostenlos zur Verfügung stellen
Die bayerische Staatsregierung schreibt ab nächster Woche das Tragen von FFP 2-Masken im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und beim Einkaufen vor. Aus Sicht der SPD-Stadtratsfraktion muss Bayern bei einer derartigen Vorschrift auch für die kostenlose Bereitstellung der Masken sorgen, um vor allem auch Geringverdiener finanziell nicht zusätzlich zu belasten.
„Es wird nicht damit getan sein, sich ein paar wenige Masken zuzulegen. Die Masken können nur zeitlich begrenzt genutzt werden. Bei korrekter Anwendung müssen die Masken deshalb häufig gewechselt werden“, betont Jasmin Bieswanger, Intensivkrankenschwester und gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. „Sobald sie von der ausgeatmeten Luft nass befeuchtet sind, bieten sie keinen Schutz mehr und müssen getauscht werden. Auch nach dem Trocknen wird dann kein Schutz mehr garantiert. Ausgehend von einem 30-minütigen Einkauf im Supermarkt, müsste danach die Maske eventuell schon verworfen werden. Bei Fahrten im ÖPNV gilt das ebenso.“
Weiter erklärt Bieswanger: „Es ist gut, dass mittlerweile Ü-60-Jährige FFP 2-Masken kostenfrei zur Verfügung gestellt bekommen. Sie schützen vor Infektionen sind aber teuer. Aufgrund der neuen bayerischen Vorschrift müssen sich nun aber alle diese Masken kaufen. Was ist mit denen, die sich die 3 bis 10 Euro pro Stück nicht leisten können?“
„Viele Menschen sind aktuell sowieso schon stark finanziell belastet. Im ÖPNV trifft die neue Vorschrift zudem gerade die Berufstätigen, die nicht im Homeoffice arbeiten können. Das sind zumeist auch Menschen mit niedrigeren Einkommen. Wenn Herr Söder also das Tragen von FFP 2-Masken für alle vorschreibt, muss der Freistaat Bayern diese auch kostenlos bereitstellen. Nur so wird daraus verantwortungsvolle Politik mit echtem sozialen Gewissen“, betont SPD-Fraktionsvorsitzender Thorsten Brehm.