Ausbau des Memoriums Nürnberger Prozesse

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

der Saal 600 ist ein bedeutender Ort der Zeitgeschichte. Hier wurde im Schwurgerichtssaal der Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher abgehalten und damit der Grundstein für das internationale Völkerstrafrecht gelegt.

Die Eröffnung des Museums „Memorium Nürnberger Prozesse“ im Jahr 2010 war ein erster Schritt, um die Geschichte des Ortes anschaulich im Rahmen einer Ausstellung zu erzählen, die beim Erlass der Rassengesetze beginnt und bis zum heutigen Selbstverständnis Nürnbergs als Stadt dies Friedens und der Menschenrechte reicht.

Die räumlichen Möglichkeiten für die Ausstellung im ausgebauten Dachgeschoss waren allerdings schon 2010 unzureichend, deshalb ist der Um- und Ausbau des ganzen Hauses zu einem Museum ein überfälliger und notwendiger Schritt, der vom Freistaat Bayern als Eigentümerin auch entsprechend finanziell unterstützt werden muss. Hinzukommen die Aufwertung und Umgestaltung des Vorplatzes, die durch den Grundstückserwerb des früheren „Pitstops“ möglich wird. Wir begrüßen, dass auch die Anregung der SPD-Stadtratsfraktion aufgegriffen wurde und das leerstehende Gebäude bis zu seinem Abriss für eine kulturelle Zwischennutzung geöffnet wird.

Vor diesem Hintergrund stellt die SPD-Stadtratsfraktion im zuständigen Ausschuss folgenden

Antrag:

Die Verwaltung berichtet über

  • den Stand der Museumserweiterung rund um den Saal 600 sowie die Kostenaufteilung mit dem Freistaat Bayern,
  • den Stand der erneuten Bewerbung als immaterielles Weltkulturerbe,
  • das weitere Verfahren zur Umgestaltung des Vorplatzes bzw. Eingangs.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Antragsteller

Thorsten Brehm
Fraktionsvorsitzender

 

und

 

Dr. Anja Prölß-Kammerer
stv. Fraktionsvorsitzende