Rathaus-SPD möchte neue Flächen für Photovoltaik-Anlagen

Flächen der städtischen Töchter nutzen

Im Juni hat der Deutsche Bundestag die Abschaffung des sog. „Förderdeckels für Solaranlagen beschlossen. Damit erhalten Solarinvestoren und Haushaltsbesitzer, die ihre Flächen oder ihr Zuhause durch eine Solarstromanlage mit nachhaltigem Strom versorgen wollen, endlich Planungs- und Investitionssicherheit zurück. PV-Anlagen können nun weiter gefördert werden. Hierbei hat sich die SPD-Bundestagsfraktion gegen die Union durchgesetzt.

„Endlich ist der Solardeckel weg - das ist ein wichtiges und längst überfälliges Zeichen für das Vorantreiben der Energiewende“, sagt der Sprecher Energie, Dieter Goldmann. „Wir wollen diesen Erfolg zum Anlass nehmen und erste Akzente setzen, damit der Bau von Photovoltaikanlagen in Nürnberg wieder mehr Fahrt aufnimmt. Deswegen fordern wir die Stadtverwaltung auf, noch mehr geeignete Flächen zu selektieren, die dann Bürgerinitiativen oder Solar-Investoren für eine Nutzung angeboten werden können.“

Nachdem die Stadtverwaltung in den letzten Jahren viele direkte städtische Bauten, die PV-fähig sind, auch belegt hat, sollen nun auch die Flächen der städtischen Töchter (z.B. Flughafen, Messe, Hafen N-Ergie) geprüft werden. Am Ende soll eine entsprechende Übersicht für (lokale) Initiativen, Vereine und Interessenten aus der Photovoltaikbranche, entstehen.

„Wirksamer Klimaschutz kann nur mittel- und langfristig erfolgreich sein, wenn wir die Energiewende weiter konsequent vorantreiben. Das bedeutet weg von zentralen, klimaschädlichen Energiesystemen, wie Braunkohlekraftwerke, hin zu dezentralen Energiesystemen, wie Photovoltaikanlagen“, erklärt der SPD-Fraktionsvorsitzende Thorsten Brehm.

Goldmann sieht zudem eine Reihe von Vorteilen bei der Errichtung neuer PV-Anlagen auf städtischen Flächen: „Das bringt Arbeit – denn unsere lokalen Dachdecker, Elektromeister und andere Handwerker profitieren von der Errichtung und dem Service der Anlagen. Wir schaffen mehr Arbeits- wie auch Ausbildungsplätze und letztendlich auch mehr Steuereinnahmen. Und nicht zu vergessen können Bürger aus der Metropolregion Nürnberg ihr erspartes Geld in ökologische Finanzprojekte investieren – was aktuell mehr Rendite abwirft als bei Sparkonten auf der Bank.

Brehm und Goldmann beklagen bei dem Thema erneuerbare Energien die mangelnde Unterstützung der Bayerischen Landesregierung. Die aktuellen Klimaanstrengungen der bayerischen CSU vernachlässigen sträflich die Solar- und Windenergie, so Brehm weiter. „Letztes Jahr sind laut BR24 gerade mal sechs Windräder in Bayern aufgestellt worden, das ist für ein so großes Bundesland wie Bayern enttäuschend und sehr ärgerlich“, mahnt Brehm.