SPD beantragt Masterplan Queeres Nürnberg
Stadtrat Dr. Ulrich Blaschke: Ein lebenslanges "Anders-Sein" erfordert auch ein Beratungs- und Unterstützungsangebot in allen Lebensphasen
Die SPD-Stadtratsfraktion hat beantragt, dass die Stadtverwaltung in enger Kooperation mit den bestehenden Einrichtungen der queeren Szene ein Gesamtkonzept für die Unterstützung von queeren Menschen in allen Lebensphasen erstellt.
SPD-Stadtrat Ulrich Blaschke erläutert den Hintergrund: „Dass das erstmalige Coming Out für viele Betroffene ein schwieriger Prozess ist, der auch eine Krise sein kann, ist vielen Mitmenschen mittlerweile bewusst. Aber nicht allen ist bewusst, wie stark das Anders-Sein immer wieder den Alltag bestimmt, und das ein Leben lang. Bei jedem Wohnungswechsel, bei jedem neuen Job, bei jedem Krankenhausaufenthalt des Partners/ der Partnerin, beim Ämtergang stellt sich die Frage: Werde ich so akzeptiert, wie ich bin, oder erfahre ich Ablehnung und Ausgrenzung? Das ist eine lebenslange Herausforderung.“
Für diese lebenslange Herausforderung braucht es eine passende Begleitung. „Wir haben hervorragende Einrichtungen wie Fliederlich oder die Aids-Hilfe, die seit Jahren zielgruppenspezifische Angebote zur psychosozialen und gesundheitlichen Beratung machen und zum gesellschaftlichen und kulturellen Leben beitragen. Aber ebenso ist seit Jahren klar: Der Bedarf ist größer und die Organisationen würden sich wünschen, noch mehr anbieten zu können. Wir wollen mit unserem Antrag in Gang setzen, dass die Stadtverwaltung gemeinsam mit den Szene-Organisationen an einem großen Tisch gemeinsam konzipiert, wie dieses Ziel erreicht werden kann – auf Augenhöhe und mit einem hohen Stellenwert der Selbstverwaltung in den bestehenden Gruppen und Vereinen“, so Blaschke.
SPD-Stadtrat Ulrich Blaschke ist dieser Antrag ein persönliches Herzensanliegen: „Ich bin stolz darauf, dass wir als SPD das aktive Eintreten für die Belange von queeren Menschen in der Kooperationsvereinbarung von CSU und SPD für die Jahre 2020 bis 2026 verankern konnten. Dieser Antrag ist nun ein erster konkreter Schritt zur Umsetzung, dem weitere folgen werden.“