Pegnitztal Ost

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

das Pegnitztal-Ost ist inmitten der Stadt ein Naturidyll. Seine vielfältigen Lebensräume sind nicht nur wichtig für Erholungssuchende, sondern auch für die Tier- und Pflanzenwelt.

Im Dezember 2018 wurde deshalb auf Antrag der Stadt Nürnberg durch die Regierung von Mittelfranken das Pegnitztal-Ost zum Naturschutzgebiet (NSG) erklärt. Naturschutzgebiet deshalb, weil das Gebiet mit seinen unterschiedlichen Landschaften das Tal so attraktiv und gleichzeitig so wertvoll machen. Ufergehölze, Auenwälder und Nasswiesen wechseln sich mit Eichenwäldern, Hecken, mageren Flachland-Mähwiesen und Sandmagerrasen ab. Nach einer Information auf den Internetseiten der Stadt sind viele seltene Tier- und Pflanzenarten, zum Beispiel der Eremit-Käfer, das Braunkehlchen oder die Sandgrasnelke, im Pegnitztal-Ost zuhause. Viele Arten davon stehen auf der Roten Liste Bayern und sind vom Aussterben bedroht.

Nun erreichen uns vermehrt Briefe und Anrufe von Bürgerinnen und Bürgern, die sich über die mangelnden Kontrollen zum Schutze der Fauna und Flora beschweren. Zitat aus einem Schreiben: “Mit Verwunderung stelle ich daher fest, dass für dieses Gebiet scheinbar keinerlei Schutz vorgesehen ist. Seit der Schonzeit fahren Tausende von Radfahrern kreuz und quer durch das Naturschutzgebiet, obwohl es verboten ist. Die Grasnarbe ist an vielen Stellen zerstört und erweckt eher den Eindruck einer Straße als den eines Fußgängerpfades. Die Weidenbäume werden inzwischen alle, auch an den Rändern, belagert, beklettert und Äste werden abgebrochen, nicht nur von Kindern. Nachdem die Spielplätze vor 4 Wochen gesperrt wurden, ist der Wiesengrund zum Ersatzspielplatz geworden: Fußball, Federball, Slackline, Drohnen usw.. Sollten dort bisher Vögel gebrütet haben, so ist dies seit den Osterferien wahrscheinlich nicht mehr der Fall. Zudem laufen die meisten Hunde weiterhin ohne Leine über den Wiesengrund und jagen Vögel. Am Abend gibt es Feiern mit Geschrei, Lightshows und Musik, manchmal auch Lagerfeuer. Der Wiesengrund hat sich zum Volkspark entwickelt“ (Zitatende).

Die SPD-Fraktion stellt daher für den Umweltausschuss folgenden

Antrag:

  1. Wie stellt sich die Situation aus Sicht der Stadt dar?
  2. Ist die Beschilderung als „Naturschutzgebiet“ ausreichend bzw. fehlen Schilder mit Nutzungsbedingungen bzw. -beschränkungen?
  3. Wie werden die Kontrollen bisher durchgeführt und welche Ahndungsmöglichkeiten bei Verstößen sind bisher möglich?
  4. Mit welchen Maßnahmen soll zukünftig die Situation im NSG verbessert werden?

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Antragsteller

Gerhard Groh
umweltpolitischer Sprecher

 

und

 

Diana Liberova
Stadträtin