Neue Chance für die Ringbahn

Freistaat unterstützt Prüfauftrag

 Seit vielen Jahren macht sich die SPD dafür stark, die Gräfenbergbahn vom Nordostbahnhof zum Fürther Bahnhof durchzubinden. „Beim Blick von oben auf das Nürnberger Nahverkehrsnetz fällt auf, dass es im Norden keine leistungsfähige WestOst-Verbindung gibt. Dieses Defizit muss behoben werden. Damit könnte auch der angedachte Campus für die Erziehungswissenschaften auf dem früheren Schöller-Areal erschlossen und der Hochschul- und Forschungsstandort auf AEG angebunden werden“, meint Nürnbergs SPD-Vorsitzender und Stadtrat Thorsten Brehm. „Das Vorhaben scheiterte bisher leider an der mangelnden Förderfähigkeit wegen zu hoher Kosten. Das Fahrgastpotential wäre aber nennenswert.“
 
Auf Drängen der SPD-Fraktion kommt nun wieder Bewegung in die Sache; das Thema wird auch im städtischen Verkehrsausschuss am 30. Januar aufgegriffen. Aufgrund der derzeitigen Diskussionen um Klimaschutz und die erforderliche Verkehrswende plant die DB AG die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken. Da bei der Reaktivierung von Strecken andere Kriterien anzusetzen sind als beim Aus- oder Neubau einer Strecke, besteht auch für die Durchbindung der Gräfenbergbahn über die Trasse der Ringbahn nach Fürth die Möglichkeit, in das Programm aufgenommen zu werden.  
 
Der Freistaat Bayern, der für die Bestellung von Verkehrsleistungen in Bayern zuständig ist, nicht aber für die Infrastruktur, hat sich bereit erklärt, die Beauftragung eines Verkehrsunternehmens für den Betrieb auf den reaktivierten Strecken zu prüfen.
 
Dazu müssen einige Kriterien erfüllt sein: So muss das Fahrgastpotential mindestens 1.000 Reisende pro Werktag umfassen, ein Unternehmen die Strecke und Stationen ohne Zuschüsse des Freistaats dauerhaft zu einem angemessenen Preis betreiben und das angrenzende Buskonzept angepasst werden.
 
„Ich begrüße, dass endlich Bewegung in die Sache kommt. Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Aber zumindest ist die Einsicht gereift, dass in der Strecke großes Potential liegt und eine Schienenverbindung eine Bereicherung für die vielen Stadtentwicklungsprojekte entlang der Trasse wäre“, so der SPD-OberbürgermeisterKandidat.