Kongresshalle soll Kunst- und Kulturzentrum werden

SPD fordert internationalen Ideenwettbewerb

In die Kongresshalle soll ein Zentrum für Kunst und Kultur einziehen. Die SPDStadtratsfraktion will, dass der weitgehend leerstehenden Gebäude-Torso mit Leben gefüllt wird. „Es gibt in der Stadt zu wenige und erschwingliche Räume für Kulturschaffende. Das betrifft sowohl die bildenden Künstler*innen als auch Musiker*innen und Bands, die Proberäume suchen“, weiß die SPDFraktionsvorsitzende Anja Prölß-Kammerer. „Zugleich gibt es für die Kongresshalle kein wirkliches Zukunftskonzept. Es ist nun an der Zeit, beides zusammenzubringen.“
 
Die SPD fordert deshalb für das Gebäude zusammen mit dem Innenhof ein Gesamtkonzept. „Wir wollen einen internationalen Ideenwettbewerb ausloben, der Anregungen für die zukünftige Nutzung und Ausgestaltung der Kongresshalle gibt. Regionale wie auswärtige Architekt*innen und Stadtplaner*innen sind eingeladen, uns ihre Visionen zu präsentieren. Gerade der Blick von außen auf die Stadt bereichert mit Sicherheit die Debatte“, meint Nürnbergs SPD-Vorsitzender und Stadtrat Thorsten Brehm
 
Klar ist für die SPD, dass das Konzept die Geschichte des Ortes antizipieren und einen Kontrastpunkt zur Ideologie des Nationalsozialisten setzen muss. „Dem Rassismus und Größenwahn des Nazis wollen wir ein buntes und vielfältiges Nürnberg entgegenstellen, einen Ort des Austauschs und der Begegnung“, unterstreicht Oberbürgermeister-Kandidat Brehm. „Vielleicht legen wir im Innenhof einen interkulturellen Garten an oder pflanzen einen Wald mit Bäumen aus allen Partnerstädten oder Kontinenten.“
 
Weitere Ankerpunkte für die Sozialdemokraten sind zudem die Nürnberger Symphoniker mit dem Musiksaal und dem Serenadenhof sowie das Doku-Zentrum, die sich in den beiden Gebäudeflügeln befinden. Außerdem sucht die Stadt immer noch einen Standort für ein Museumsdepot, für das dort genug Platz wäre.
 
Mit den Ideen aus dem internationalen Wettbewerb will die SPD eine breite gesellschaftliche Debatte in Nürnberg anstoßen, wie das Nazi-Monument weiter genutzt werden kann. „Uns ist bewusst, dass das ein sensible Frage ist. Aber wir können uns nicht dauerhaft davor drücken, auf sie keine Antwort zu haben“, meinen Brehm und Prölß-Kammerer. „In den nächsten Jahren ist eine ganz profane Dachsanierung notwendig. Vorher sollte klar sein, was sich zukünftig unter diesem Dach abspielt.“