Modellprojekt Integrierte Ganzstagsschule „Michael-Ende Schule“: Erfahrungen und Übertragbarkeit auf weitere Schulstandorte

  • von  Dr. Anja Prölß-Kammerer und Thorsten Brehm
    29.11.2019
  • Anträge

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
 
der Ganztag bzw. die ganztägige Betreuung hat in Nürnberg seit vielen Jahren einen sehr hohen Stellenwert. Das Angebot an ganztägiger Bildung und Betreuung wurde in den letzten Jahren stetig ausgebaut. Dabei spielt besonders das Hortangebot eine wichtige Rolle – gerade weil der schulische gebundene Ganztag (noch) nicht auskömmlich finanziert ist und beispielsweise der Freitag und Ferienzeiten damit nicht abgedeckt werden können, da die Ressourcen fehlen. Der gesamte Ausbau muss unter dem Zeichen der Einführung eines Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung für alle Kinder im Grundschulalter ab 2025 natürlich weiter vorangetrieben werden. Dies tun wir mit dem „Nürnberger Weg“ in Abstimmung von Schule und Jugendhilfe auch weiter.  
 
In Nürnberg wurde im Schuljahr 2016/17 ein besonderes Modell der Integrierten Ganztagsbildung an der Michael-Ende-Schule gestartet. An die Stelle von räumlich und personell getrennter Organisation von Schule und Hort tritt hier eine gemeinsame Organisation und Umsetzung mit einem besonderen Konzept, das als Modellprojekt sowohl vom Sozialministerium als auch dem Kultusministerium gefördert wurde. Dies ist natürlich personalintensiv und damit auch finanziell teurer als ein „normaler“ Hort oder ein „normaler“ Ganztag.
 
Seit vier Jahren arbeitet die Schule mit diesem Konzept und daher stellt sich die Frage nach einer Evaluierung der Ergebnisse genauso wie die Frage der Übertragbarkeit des Modells auf andere Standorte – natürlich mit entsprechender finanzieller Beteiligung des Landes. Wir arbeiten in Nürnberg derzeit mit dem - etwas abgespeckten und guten – Kooperativen Ganztag, z.B. an der Gretel-Bergmann-Schule. Aber es wäre doch interessant zu wissen, welche Erfahrungen man aus der Michael-Ende-Schule noch mitnehmen könnte, bzw. ob es nicht möglich wäre, das Modell nochmals aufzusetzen.
 
Die SPD-Stadtratsfraktion stellt daher zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag
 

  1. Die Verwaltung berichtet über die Erfahrungen der Michael-Ende Schule, Erfolge bzw. auch Misserfolge bzw. auch darüber, ob und wie das Konzept evaluiert wurde.
  2. Die Verwaltung berichtet, ob und unter welchen Bedingungen das Konzept übertragbar wäre und ob hierfür auch Landesmittel zur Verfügung gestellt würden.

Ihre Antragssteller

Dr. Anja Prölß-Kammerer

Thorsten Brehm