Vielen Dank, Katja Strohhacker!

Aktivposten der SPD-Fraktion scheidet nach 11 Jahren aus dem Stadtrat aus

  • von  Redaktionsteam
    11.03.2019
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Die langjährige SPD-Stadträtin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Katja Strohhacker, zieht sich Ende Februar aus dem Stadtrat zurück. Nach 11 Jahren politischer Arbeit als ehrenamtliche Stadträtin ist ihr dieser Schritt nicht leichtgefallen.

Die durch Mandat und politische Arbeit bedingte Arbeitsmenge zusätzlich zu Beruf und Familie wird ihr künftig nicht mehr möglich sein. „Nach einer längeren Krankheitsphase im letzten Jahr will und muss ich zukünftig besser und verantwortungsbewusster mit meinen gesundheitlichen Ressourcen umgehen“, so Katja Strohhacker.

Katja Strohhacker wurde 2008 für die SPD in den Nürnberger Stadtrat gewählt, war etliche Jahre wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion und seit 2014 hatte sie darüber hinaus das Amt der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden inne. Die ausgewiesene Wirtschaftsexpertin, die selbst als Geschäftsführerin eines mittelständischen Unternehmens tätig ist, prägte über Jahre hinweg maßgeblich das wirtschaftspolitische Profil der Fraktion.

Ein großes Anliegen war und ist ihr die Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft, die Gründerlandschaft mit ihren Gründerzentren in Nürnberg, sowie eine familienfreundliche Wirtschaftsregion. Sie hatte zudem immer wieder ein Leitbild Industrie eingefordert, das mittlerweile Taktgeber für zahlreiche Projekte wurde. Kontinuierlich hat sich Katja Strohhacker dafür eingesetzt, insbesondere die Interessen von Frauen in Wirtschaft und Politik voranzubringen. Sie etablierte neben weiteren Veranstaltungsformaten die „rabenrote businessparty“ als ein Vernetzungstreffen für Frauen, die in Politik, Gesellschaft oder Wirtschaft engagiert sind. Als Erstunterzeichnerin der Nürnberger Resolution und aktives Mitglied bei Erfolgsfaktor Frau (efF) warb sie stets für die Einführung einer gesetzlichen Quote bei der Besetzung von Aufsichtsräten und Vorständen. Sie trieb zudem die Quotierung der kommunalen Aufsichtsgremien voran, so dass die Stadt Nürnberg bereits 2014 mit bundesweiter Signalwirkung eine derartige Quotenregelung einführte. Seither werden diese Gremien mit mindesten 40 % Frauen besetzt.

Hartnäckig verfolgte Strohhacker auch das Ziel, gegen die Flut an Spielhallen und Wettbüros in Nürnberg vorzugehen. Das Vergnügungsstättenkonzept der Stadt sieht sie als erfolgreiches Instrument zur Eindämmung von Spielstätten, auch wenn der Freistaat in der Vergangenheit leider versäumt hat, noch aktiver gegen Spielhallen vorzugehen.

Zuletzt hatte sie sich dafür stark gemacht, dass Nürnberg einen Beauftragten für Nachtökonomie bekommt. Die „Wirtschaft nach Acht“ ist ein wichtiger Wirtschafts- und Standortfaktor und verdiene eine wertschätzende Begleitung, so Strohhacker. Gleichzeitig müssen aber auch nicht ausbleibende Konflikte, z.B. mit Anwohnern aufgrund von Lärm gemanagt werden.

Im Ausschuss für Personal und Organisation konnte Katja Strohhacker ebenfalls ihre langjährige berufliche Erfahrung einfließen lassen. Hier war ihr die Serviceorientierung der Verwaltung und ein modernes Personalmanagement stets ein zentrales Anliegen. Auch als stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrats am Klinikum Nürnberg begleitete sie wichtige organisatorische Veränderungen, stets mit dem Ziel, den Kommunalbetrieb trotz der bekannten und oft nicht ganz einfachen Rahmenbedingungen bestmöglich für die Zukunft aufzustellen.

Die gebürtige Nürnbergerin hat sich im besonderen Maße für ihren Stadtteil Gebersdorf eingesetzt, für deren Bürgerinnen und Bürger sie stets ein offenes Ohr hatte. Die Verlängerung der U-Bahnlinie 3 nach Gebersdorf hat sie fortwährend unterstützt. Mit Rat und Tat will sie sich künftig weiterhin im SPD-Ortsverein engagieren.

Vorstand und Fraktion bedanken sich ausdrücklich für das große kommunalpolitische Engagement von Katja Strohhacker. "Sie hat immer 150 Prozent gegeben. Sie wird uns mit ihrem außergewöhnlichem Engagement und ihrer Expertise fehlen", würdigt die Fraktionsvorsitzende Dr. Anja Prölß-Kammerer Strohhacker.

Für Katja Strohhacker wird im März Dieter Goldmann aus Worzeldorf nachrücken. Der 52-Jährige Siemens-Beschäftigte und leidenschaftliche Hobbytrainer sieht seine Schwerpunkte künftig in den Bereichen Wirtschaft und Umwelt.

Nordbayern.de titelte zu Katja Strohhacker "Sie hat immer 150 Prozent gegeben":

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