Für eine Stadt der kurzen Wege

SPD-Stadtratsfraktion fordert eigenständige Fußverkehrsstrategie für Nürnberg

Nürnberg hat in den letzten Jahren zahlreiche Initiativen ergriffen, um eine nachhaltige Verkehrs- und Mobilitätspolitik zu fördern. Neben dem Ausbau des Bus- und Bahn-Netzes hat vor allem der Radverkehr massiv an Bedeutung gewonnen.

„Unterschätzt und weniger beleuchtet wurde bisher allerdings der Fußverkehr“, meint Nürnbergs SPD-Vorsitzender und Stadtrat Thorsten Brehm. „Dieser fristet leider bundesweit in der Stadt- und Verkehrsplanung aber auch in der Forschung eher ein Nischendasein. Dabei ist Zufußgehen die natürlichste, gesündeste und umweltfreundlichste Art der Fortbewegung.“ Nach Erhebungen legen in Nürnberg ungefähr 23 Prozent der Bürgerinnen und Bürger ihre Wege überwiegend per pedes zurück. Im Vergleich zu den anderen Verkehrsteilnehmern ist der Fußgänger dabei in der Regel das schwächste Glied.

Für Brehm ist es deshalb an der Zeit, sich für eine aktive Fußverkehrsförderung und eine „Stadt der kurzen Wege“ einzusetzen und dieses strategisch anzugehen. Einen entsprechenden Antrag „Geht doch! – Eine Fußverkehrsstrategie für Nürnberg“ hat er nun im Rathaus eingereicht.

Die SPD-Stadtratsfraktion fordert darin, dass der Fußverkehr eigenständig gedacht und thematisiert wird, aber integriert und ressortübergreifend behandelt werden soll. Zudem brauche es verbindliche Qualitätsstandards für die Fußverkehrsinfrastruktur, um insbesondere Gehwege und Querungen sicherer, barrierefrei und bequemer zu machen. „Insgesamt muss sich die Gestaltung des öffentlichen Raums stärker an den langsamsten Verkehrsteilnehmern orientieren und zum Laufen, Flanieren und Verweilen einladen“, gibt der SPD-Stadtrat zu bedenken. „Dementsprechend müssen wir Straßenzüge und Plätze auch gestalten und aufwerten.“

Der Kommunalpolitiker ist sich sicher, dass am Ende alle von einer „begehbaren Stadt“ profitieren werden. „Es wird weniger Auto gefahren, die Straßen und Plätze werden belebter und der Einzelhandel bekommt mehr Kundinnen und Kunden. Das macht Lebensqualität in einer Großstadt aus“, unterstreicht Brehm abschließend.