Ausbau der Schieneninfrastruktur in der Region gefordert

SPD will Pendler in den Fokus rücken

Die Zahl der Berufspendler in der Region steigt. Mittlerweile überqueren über 161.000 Menschen wochentags die Stadtgrenze, um zu ihrem Arbeitsplatz in Nürnberg zu kommen. Aus Nürnberg heraus tun dies über 67.000. Vor zehn Jahren waren es noch rund 20.000 weniger in jede Richtung. Dies geht aus einer SPD-Anfrage hervor, die am 15. November im städtischen Verkehrsausschuss beraten wird.

„Das ist verkehrspolitisch eine echte Herausforderung, weil nicht alle Pendler Busse und Bahnen nutzen, um in die Arbeit zu kommen. Auf manchen Achsen fehlt es schlichthinweg an attraktiven Verbindungen“, so Nürnbergs SPD-Chef und Stadtrat Thorsten Brehm. „Das muss sich dringend ändern, um den Autoverkehr zu reduzieren.“

Die SPD will deshalb die großen Achsen ins Umland in den Blick rücken und drängt auf einen Ausbau insbesondere der Schieneninfrastruktur. Die Stadt-Umland-Bahn nach Erlangen und Herzogenaurach ist dabei ein wichtiger Baustein, um die dortigen großen Arbeitgeber optimal an das Straßenbahnnetz anzuschließen. „Wir brauchen aber auch endlich eine bessere Anbindung des Landkreis Fürth. Ein gemeinsames Verkehrskonzept mit Stein, das derzeit auf den Weg gebracht wird, ist deshalb unerlässlich. Eine Durchbindung der Gräfenberg mit der Rangbaubahn wäre darüber hinaus ein riesiger Meilenstein, ebenso wie eine S-Bahn-Verbindung bis in den Landkreis Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim“, fordert Brehm.

Aufgrund der Zuschusskriterien von Bund und Land ist derzeit eine Straßenbahn in den Nürnberger Süden bis in den Landkreis Roth nicht förderfähig. „Aktuell scheitert eine Realisierung leider. Aber perspektivisch geben wir diese Idee auf keinen Fall auf“, unterstreicht der Stadtrat.

Für besonders ärgerlich hält Brehm die ewigen Ausbau-Verzögerungen auf der neuen S-Bahn-Strecke nach Forchheim und Bamberg über Erlangen und die andauernden Probleme auf der Gräfenbergbahn. „Das vergrault die Pendler. Und es wird einen Riesenaufwand kosten, diese wieder für die Bahn zu begeistern“, kritisiert der SPD-Politiker. „Hier muss dringend etwas geschehen, um einen reibungslosen Verkehr sicherzustellen.“