Neue und innovative Kulturförderung für Nürnberg

Debatte zur Kulturstrategie weiterführen

Nürnberg ist Kulturstadt. Kultur ist uns etwas wert. Wir haben in der Vergangenheit im Vergleich zu anderen Städten viel in die Kultur investiert, aber Neues und Innovatives sollte noch stärker in den Fokus der Kulturförderung rücken. Dies zeigte nicht zuletzt auch die kulturpolitischen Debatte zur Kulturstrategie für Nürnberg.

 

Im Jahr 2016 hat die Stadt Nürnberg allein gut 77,8 Millionen Euro für Kultur ausgegeben, das waren rund 147 Euro pro Kopf. Damit stehen wir im bayerischen und nationalen Vergleich sehr gut da. So lag der Durchschnitt in Bayern bei den Kulturausgaben pro Kopf nur bei 95 Euro. Im Durchschnitt gaben die bundesdeutschen Kommunen etwa 2,3 % des Etats für Kultur aus, während es in Nürnberg beachtliche 9,7 % waren. Damit liegt Nürnberg im oberen Mittelfeld bei den kommunalen Kulturausgaben. Angesichts der nicht immer einfachen Haushaltslage sind diese Zahlen besonders wichtig. Wir zeigen damit, dass wir der Kultur als integrative Kraft einer Stadtgesellschaft große Bedeutung zusprechen und von Kindertheatern, Filmfestivals, den Kulturläden bis hin zur Oper, den Bibliotheken und dem Bildungszentrum eine breite und vielfältige Kulturlandschaft in Nürnberg im Blick haben. Diese gilt es zu bewahren und wo möglich auch noch stärker zu fördern.

 

Die Debatte zur Kulturstrategie ist dabei positiv und ein wichtiger Impulsgeber.

Insbesondere bei der Frage der Ausrichtung der Kulturförderung vertritt auch die SPD-Fraktion die Meinung, dass hier neu gedacht werden müsse, denn „Etabliertes“ erhält bis dato wesentlich mehr Zuschüsse als die Antragsteller, die mit neuen Projektideen auf die Stadt zukommen. Inwiefern hier neue Lösungsansätze möglich sind, soll von Seiten der Kulturverwaltung im Rahmen der Kulturstrategie für Nürnberg geprüft werden. Hier sehe ich noch mehr Spielräume für die stärkere Förderung gerade von kleineren Initiativen und Vereinen. Entgegen vieler Vorurteile machen die Höhepunktveranstaltungen im Kulturbereich wie Bardentreffen, Blaue Nacht und Co. mit 1,3 % des Gesamtbudgets nur einen sehr kleinen Anteil der städtischen Förderung aus. Die größten Arbeitgeber und sogleich auch Zuschussnehmer sind in dem Bereich der Museen, wie z.B. beim Germanischen Nationalmuseum zu finden. Fragen wie die, ab welchem Grad der „Etablierung“ es eine eigene, feste Kostenstelle gibt und ob auch andere Formen der Förderung, wie eine stärkere Prozess- und Netzwerkförderung möglich und vor allem gewünscht sind, sowie welche Kriterien für die Zuschussvergabe eine Rolle spielen können, sollten auf Grundlage eines Verwaltungvorschlages diskutiert werden. Angesichts des großen Anteils von Menschen mit Wurzeln im Ausland sei auch die Plurikulturalität ein Aspekt, der im Bereich der Kulturförderung möglicherweise noch unterrepräsentiert sei. Deshalb hab ich kürzlich auch einen Bericht darüber gefordert, inwieweit die Diversität der Nürnberger Gesellschaft in den Kultureinrichtungen der Stadt vorkommt, sei es im Bereich des Archivs, der Museen oder in der Kulturpädagogik.