Orte des Widerstands gegen das Naziregime in Nürnberg sichtbar machen

Gemeinsamer Antrag Bündnis 90/Die Grünen und SPD-Stadtratsfraktion

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

Nürnberg setzt sich intensiv und in vorbildlicher Weise für die Aufarbeitung mit der Vergangenheit der Stadt während des Naziregimes auseinander mit dem Bewusstsein, durch Aufklärung und Bildung die Bevölkerung zu sensibilisieren und präventiv zu wirken, dass derartige politische Verhältnisse mit all ihren Gräueltaten zukünftig keinen Platz in Nürnberg und in der Bundesrepublik finden. Die mutigen und tapferen Gegner des Naziregimes werden gewürdigt. Meistens sind es Menschen, die bereits einer großen Öffentlichkeit bekannt sind, wie z.B. die Geschwister Scholl oder aber Menschen, die politisch und/oder gewerkschaftlich engagiert waren. Auch Personen, wie z.B. Oskar Schindler sind durch ihr Einstehen für die Verfolgten des Naziregimes bekannt.

Kaum bekannt sind hingegen jene Bürgerinnen und Bürger, die im Stillen mit einer mutigen Selbstverständlichkeit menschlich gehandelt und verfolgten Hilfe geleistet haben. Hier setzt das Engagement der Gruppe denk.akt ein, die in ihren Rundgängen zu Orten des Widerstands gegen das Naziregime in Nürnberg genau diese Personen und ihr selbstloses mutiges Handeln vorstellt. Mit einem überzeugenden Konzept organisiert die Gruppe Stadtrundgänge und hatte beispielsweise beim letzten Tag der offenen Tür in Nürnberg sehr großen Zuspruch.

Plan und Ziel der Gruppe ist es, die Stadtführungen zu den Orten des Widerstands gegen das Naziregime digital anzubieten, d.h. über QR-Codes den Nutzerinnen und Nutzern eine ganz individuelle Nutzung zu ermöglichen. Das erschließt einen sehr großen Personenkreis und ist auch im Rahmen der Aktivitäten Bewerbung Kulturhauptstadt 2025 sehr interessant.

Nach unseren Informationen wurde vom Dokumentationszentrum ein Gutachten für dieses Projekt erstellt.

Wir stellen daher zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden

Antrag:

  1. Das Gutachten des Dokumentationszentrums wird vorgestellt.
  2. Die Verwaltung berichtet über die Möglichkeit, das Projekt zu unterstützen.
  3. Die Verwaltung informiert über die Möglichkeit, QR-Codes an öffentlichen Gebäuden anzubringen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Antragstellerin

Diana Liberova
Stadträtin