(Digitale) Medienbildung in den Kindertagesstätten

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,  

in den Kindertagesstätten wie im kindlichen Leben ist in den ersten Lebensjahren Spielen von zentraler Bedeutung. Elementarpädagogik hat dabei zum Ziel, Themen und Erlebnisse spielerisch aufzubereiten und gemeinsam zu verarbeiten. Institutionelle Betreuungseinrichtungen sind aufgefordert, die Lebenswirklichkeit der Kinder abzubilden und in diesem Rahmen emotionale, soziale und kognitive Fähigkeiten zu fördern und pädagogisch zu vermitteln. Sie werden zunehmend als Bildungseinrichtungen verstanden, in der die Themen Frühförderung, Chancengleichheit und individuelle Kompetenzförderung an Bedeutung gewinnen.  

Da Kinder heute bereits sehr früh auch digitale Erfahrungen machen, stellt sich die Frage, ob und wie man diese aufgreift, insbesondere durch Förderung von (digitaler) Medienkompetenz, die auch die Eltern mit einbezieht. Kinder sollten bereits früh einen selbstbewussten und kritischen Umgang mit Medien aller Art lernen und stark gemacht werden. 
Dabei geht es im Wesentlichen um drei Aspekte in den Kindertagesstätten: die Nutzung digitaler Medien, die Qualifikation der Erzieherinnen und Erzieher sowie die Kommunikation mit Eltern und Kindern über mediale Erfahrungen der Kinder. Erste Untersuchungen, z.B. über das Mediennutzungsverhalten in Berliner Kindertagesstätten zeigen, dass es eine Qualifizierung der Erzieher*innen bedarf, dass die digitalen Welten, in denen schon Kinder unterwegs sind, mit sinnvollen pädagogischen Angeboten verknüpft werden müssen, und dass es viel Raum für Gespräche braucht.  

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welche Bedeutung Medien, insbesondere auch digitale, in Nürnberger Kindertagesstätten haben, wie ihre Rolle heute und künftig gesehen wird.    

Daher stellt die SPD-Stadtratsfraktion zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden

Antrag:  

  1. Gibt es bereits ein medienpädagogisches Konzept für die städtischen Kindertagesstätten im Rahmen des BayKiBiG? Wie werden (digitale) Medien derzeit in Kindertagesstätten eingesetzt? 
  2. Wie werden Eltern derzeit in die medienpädagogische Arbeit einbezogen?
  3. Wie sollte sich die Medienpädagogik an den Kindertagesstätten weiterentwickeln, um die digitalen Erfahrungen der Kinder außerhalb der KiTa pädagogisch zu bearbeiten und ob und wie sollten Medien in den KiTas künftig genutzt werden?
  4. Welche Qualifikationen der Erzieher*innen braucht es hier zusätzlich?  

Mit freundlichen Grüßen

Antragsteller

Dr. Anja Prölß-Kammerer
Schulpolitische Sprecherin

 

und

 

Claudia Arabackyj
Jugendpolitische Sprecherin