Fraktionsreise nach Essen

SPD-Stadträte informieren sich über die Themen Kulturhauptstadt, Stadtgrün und Drogenkonsumräume

  • von  Redaktionsteam
    07.08.2017
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Ende Mai besuchte die SPD-Stadtratsfraktion die Stadt Essen im Ruhrgebiet. Essen war im Jahr 2010 europäische Kulturhauptstadt und auch deshalb von besonderem Interesse für die Stadträtinnen und Stadträte. Daneben trägt Essen dieses Jahr auch den Titel der „Grünen Hauptstadt“ Europas: alles gute Gründe für einen Austausch mit den Essener Kolleginnen und Kollegen aus der Kommunalpolitik. Der überaus herzliche, freundliche und intensive Austausch mit den Genossinnen und Genossen fand im Essener Rathaus statt, wo man vom 22. Stock aus auch noch einen fantastischen Ausblick auf Essen und das Ruhrgebiet bekam. Tief beeindruckt zeigten sich die Stadträtinnen und Stadträte von dem anschließenden Besuch des Drogenhilfezentrums mit Drogenkonsumraum in Essen. Seit 12 Jahren gibt es dieses Angebot für Schwerstabhängige. Dort können diese unter Aufsicht konsumieren, so dass bei Notfällen schnell Hilfe geleistet werden kann und niederschwellig auch ein Zugang zu Beratungsangeboten gezeigt werden kann.  Engagiert wurde von Mitarbeitern des Zentrums und der Verwaltung die Struktur und Arbeit des Hilfezentrums aufgezeigt. In der Praxis zeige sich, dass befürchtete negative Konsequenzen nicht eingetreten sind und mit einer aktiven Nachbarschaftspolitik auch ein gutes Verhältnis innerhalb des Viertels aufgebaut werden kann. Die gute und enge Zusammenarbeit mit Sicherheitsbehörden und Stadtverwaltung sei ebenfalls ein wichtiger Faktor. Eine Einrichtung, die Leben rettet und die es nach Überzeugung der Nürnberger Stadträte auch bei uns geben sollte. Anschließend ging es zur Zeche Zollverein, einem der industriekulturellen Denkmäler der Stadt, welches heute Raum für Kunst und Kultur bietet. Die Dimension des Strukturwandels im Ruhrgebiet spiegelt sich hier eindrucksvoll wieder. Am nächsten Tag machte sich die Fraktion in Essen und im Ruhrgebiet auf die Entdeckung der Industriekulturellen Route. Die starke Heterogenität zwischen grünen Parkanlagen, der pittoresken Gartenstadt Margarethenhöhe und den städtebaulichen Entwicklungsgebieten im Norden der Stadt, dem Riesenprojekt der Renaturisierung der  früheren „Kloake“ Emscher, den Halden als Erinnerungen an die Blütezeit der Kohleindustrie, dem Kontrast zwischen einem der größten Shoppingcenter Europas und dem eher brachliegenden Stadtzentrum Oberhausens auf der anderen Seite – viele oft widersprüchliche Eindrücke sammelten die Stadträtinnen und Stadträte unter kompetenter Führung. Am Sonntag stand dann ein Treffen mit der Umweltdezernentin Simone Raskob an, welche die vielen Aktivitäten der Stadt anlässlich der „Europäischen Hauptstadt 2017“ darstellte und Impulse für Möglichkeiten vor Ort gab. Vom 52%igen Grünanteil der Stadt Essen kann Nürnberg natürlich nur träumen. Trotzdem war auch eine Erkenntnis, dass „mehr Grün allein nicht automatisch die schönere Stadt ausmacht“, so das Fazit einiger Stadträte.

Bildergalerie Essen 2017

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