Weiterentwicklung der Radrouten in Nürnberg

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,  

unser gemeinsames Ziel ist es den Radverkehrsanteil in der Stadt spürbar zu steigern. Ein wichtiger Baustein sind dabei durchgängige Radrouten, für deren Attraktivität

  • ein auf die Belange des Radverkehrs zugeschnittenes Wegweisungssystem,
  • eine intuitive Wegeführung im öffentlichen Raum (u.a. durch Rotmarkierungen) und
  • eine guter baulicher Zustand der entsprechende Radwege und Abmarkierungen

ausschlaggebend sind.  

Mit den Fahrradstadtplan und der Beschilderung im öffentlichen Raum gibt es bereits eine konzeptionelle Grundlage, die erfahrungsgemäß aber zu wenig genutzt wird. Noch immer fahren zahlreiche Radfahrer entlang der Hauptverkehrsstraßen, obwohl es bequemere und sicherere Routen durch Nebenstraßen und 30er-Zonen gibt. Dies liegt auch daran, dass die derzeitigen Wegführungen zu viel an Ortskenntnis voraussetzen.  

Auch vor dem Hintergrund der angedachten Radschnellwege in der Region erscheint es zielführend, diese durchgängigen Radrouten noch stärker ins Bewusstsein zu rufen, sie intuitiver zu führen und auch durch sogenannte „Spidermaps“ zu visualisieren. Diese Karten weisen den Weg entlang markanter Punkte und Gebäude in der Stadt.  

Die Attraktivität und Kennzeichnung der Routen kann durch zusätzliche Maßnahmen gesteigert werden, zum Beispiel durch (ausrangierte und modifizierte frühere VAG-) Wartehäuschen mit Luftpumpe, Linienplänen und Unterstellmöglichkeiten bei Regen.  

Denkbar sind darüber hinaus eine Smartphone-App zur einfachen Navigation auf den virtuellen Linien und Angebote für Radfahrende durch Partnerprogramme mit Einzelhandel und Gastronomie entlang der Trassen. Refill Hamburg ermöglicht es zum Beispiel Gaststätten und kleinen Läden kostenlos im Rahmen eines gemeinfreien Konzepts Trinkwasser für Radfahrende anzubieten.  

Vor diesem Hintergrund stellt die SPD-Stadtratsfraktion und die Fraktion Bündnis90/Die Grünen zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden  

Antrag:  

  1. Die Verwaltung entwickelt das bestehende Radroutennetz und dessen Beschilderung weiter und prüft die Umsetzung der genannten Anregungen und eine Visualisierung über Spidermaps.        
  2. Bei der Finanzierung ist zu prüfen, ob bei dem Projekt „Radrouten“ und „Spidermap“ auf bestehende und angekündigte Fördertöpfe der Europäischen Union, des Bundes und des Freistaates zurückgegriffen werden kann (v.a. bei intuitiver Benutzerführung und Kommunikationsmaßnahmen: siehe Radlland Bayern und Nationaler Radverkehrsplan).    

Mit freundlichen Grüßen     

Antragsteller

Nasser Ahmed
Stadtrat

und Hans Russo
Stadtrat