Kultur 4.0

Stadt Nürnberg setzt auf digitale Kulturstrategie

Auf Antrag der SPD-Fraktion beschäftigt sich der Kulturausschuss in seiner Sitzung vom 07.07.2017 mit der Frage, was die fortschreitende Digitalisierung für die Kulturarbeit der Stadt Nürnberg bedeutet.  

Die Antragstellerin, SPD-Stadträtin Eva Bär, erklärt dazu: „Bei unserer Bewerbung als europäische Kulturhauptstadt 2025 wird die zunehmende Digitalisierung aller Lebensbereiche eines der zentralen Themen darstellen. Dazu gehört auch, dass die Stadtverwaltung sich intensiv mit dem Thema beschäftigt. Wir freuen uns, dass das Kulturreferat in einem ausführlichen Bericht eine gute Bestandsaufnahme der aktuellen Situation bei den Dienststellen liefert und auch schon erste Ausblicke darauf gibt, worauf zukünftige Schwerpunkte gelegt werden sollen. Es zeigt sich, dass gerade im Kulturbereich großes Interesse an digitalen Angeboten, wie der städtischen Facebookseite „NürnbergKultur“, dem Bardentreffen oder der Blaue Nacht besteht. Die Internetseiten der städtischen Museen erfreuen sich ebenfalls großer Beliebtheit. Es ist wichtig, dass die Stadt überlegt, wie sie hier noch interaktiver mit den Nutzern kommunizieren kann. Im gesamtstädtischen Kontext stellen sich hier die Fragen der dienstlichen Nutzung bestimmter Social Media z.B. was das Stichwort „Big Data“ angeht, die Frage der technischen Infrastruktur als unverzichtbare Rahmenbedingung oder auch der Arbeitszeit und dem Einbezug bei Stellenbeschreibungen.

Unsere Museen setzen zum Teil bereits auf eine Mischung aus „Virtuellem“ und „Realem“ bei der Kulturvermittlung. Ebenfalls positiv sehen wir die Überlegungen der Verwaltung, das Thema „digital gestütztes Lernen“ bei der Stadtbibliothek und im Bildungszentrum vermehrt anzugehen. Ähnlich wie es heute bereits Vorlesungen in Unis zum „Nachschauen“ für Daheim gibt, stellt die Mischung aus Präsenzphasen und Online-Selbstlernphasen sicherlich eine interessante Ergänzung des Kursangebotes dar, welche neue Zielgruppen erschließen könnte. Dass die Digitalisierung des Kulturguts der Stadt nun in einem dienststellenübergreifenden Projekt angegangen wird, ist ebenfalls ein richtiger und wichtiger Schritt. Klar ist für uns auch, dass die „analogen“ hörbaren, fühlbaren, erlebbaren Veranstaltungen, Räumlichkeiten und Begegnungen weiterhin die Basis der städtischen Arbeit sind. Allerdings kommt die digitale Dimension dazu und sollte ebenfalls nicht brachliegen, sondern unsere städtischen Angebote zusätzlich befruchten und die Teilhabe in vielen Bereichen vergrößern. Umso wichtiger, dass der Kulturbereich als bindendes Element unserer Stadtgesellschaft hier voranschreitet und sich den Herausforderungen und Diskussionen im Rahmen einer digitalen Strategie stellt. Es gibt viel zu tun – packen wir’s an!“