Fußball-EM 2024

Ja zum neuen Sommermärchen

Im Mai hat der Stadtrat mit den Stimmen der SPD für eine Bewerbung Nürnbergs als Austragungsort der EM 2024 gestimmt. Das bedeutet: Die Stadt Nürnberg bewirbt sich mit weiteren 13 Städten um eine Austragung, falls die EM überhaupt in Deutschland stattfindet. Im September wird dann die Auswahl der zehn Stadien für eine deutsche Bewerbung erfolgen.

Wir haben zugestimmt, weil wir vor allem Chancen für den Standort Nürnberg sehen. Ein zweites Sommermärchen wie 2006 dürfen wir uns einfach nicht entgehen lassen! Immerhin geht es nicht nur einfach um die Spiele, die in „unserem“ Stadion stattfinden. Es geht auch um das ganze Drumherum: die Fanfeste, die sportkulturellen Angebote und eine super Stimmung in der Stadt. Einerseits bringt das Menschen aus aller Welt dazu, unsere Stadt zu besuchen und ist damit unschlagbares Marketing. Andererseits geht es auch um den Lebensqualität-Zugewinn für die Nürnbergerinnen und Nürnberger. Solche Events machen eine Großstadt aus!

Es bleibt die Frage nach den Auflagen und den Kosten des DFB bzw. der UEFA. Das erste Signal ist schon einmal erbaulich: Die Anforderungen der UEFA scheinen durchaus machbar. Gerüchte, dass etwa eine Laufbahn ein K.o.-Kriterium wäre, stimmen nicht (siehe u.a. Berlin).  Bei den Kosten kann man unterscheiden zwischen Investitionen in das Stadion an sich, z.B. Bereitstellung von mehr Rollstuhlplätzen, Einrichtung von WLAN und eine höhere Logenkapazität. Diese Investitionen könnten anschließend aber auch vollumfänglich im Stadionbetrieb genutzt werden. Darüber hinaus wären aber auch zusätzliche „EM-spezifische“ Investitionen wie Zelte für Medien-, Büro- oder Lagerflächen notwendig. Sehen muss man aber auch, dass die Stadt zum Erhalt des Stadions für den weiteren Bundesliga-Betrieb des 1. FCN – sowieso in den nächsten Jahren – einiges an Geld in die Hand nehmen müsste. Ersten Schätzungen zufolge nehmen sich die Kosten, die ausschließlich für die EM auf die Stadt zukämen und die nicht als dauerhaft wertsteigernde Investitionen gesehen werden können (etwa für den 1. FCN) eher als der kleinere Teil aus. Allerdings kann eine abschließende seriöse Kostenfeststellung zu diesem Zeitpunkt noch nicht gemacht werden.

Wir werden natürlich den finanziellen Aspekt  im Auge behalten, schließlich geht es dabei nicht um Peanuts. Doch wenn man dieses Geld als Investition sieht und nicht nur als Kostentreiber, dann sieht man schnell ein: Es ist eine riesige Chance für die Stadt und die Nürnbergerinnen und Nürnberger. Daher gehen wir diesen Weg!