SPD kritisiert Abschiebepraxis

Am heutigen Mittwoch beabsichtige die Polizei einen Schüler abzuschieben und holte ihn aus dem Klassenzimmer an der Berufsschule

Am heutigen Mittwoch beabsichtige die Polizei einen Schüler abzuschieben und holte ihn aus dem Klassenzimmer an der Berufsschule.

In den Augen der Nürnberger Sozialdemokraten ist diese Vorgehensweise völlig inakzeptabel. „Wir sehen Abschiebungen nach Afghanistan grundsätzlich kritisch. Die dortige Sicherheitslage ist nach wie vor bedrohlich“, meint die SPD-Fraktionsvorsitzende Anja Prölß-Kammerer. „Aber unabhängig davon kann es nicht angehen, dass Schüler vor den Augen ihrer Klassenkameraden aus den Schulen herausgeholt und abgeschoben werden. Die Polizei hätte hier auch eine andere Vorgehensweise wählen können.“

Auch SPD-Parteivorsitzender Thorsten Brehm kritisiert diese Abschiebepraxis scharf und warnt vor den Folgewirkungen. „Junge Geflüchtete müssen sich in der Schule sicher fühlen können. Andernfalls werden sie aus Angst erst gar nicht in den Unterricht gehen. Das wäre fatal für unsere Integrationsbemühungen.“

Prölß-Kammerer erinnert insbesondere an die erfolgreiche Arbeit in den Integrationsklassen. „Dieser Erfolg wird mit dieser unwürdigen Aktion konterkariert“, so die Fraktionschefin. Zusammen mit Brehm fordert sie von der Staatsregierung ihre rücksichtslose Abschiebepraxis zu überdenken.