SPD fordert Gesamtkonzept zur Stärkung des Hochschulstandorts

Staatsregierung muss nun liefern

Die SPD-Stadtratsfraktion begrüßt, dass sich die Staatsregierung nun endlich zum Hochschulstandort Nürnberg geäußert hat. „Horst Seehofer und seine Minister versprechen nun vollmundig ein Zukunftskonzept, sind aber seit über dreieinhalb Jahren nicht dazu in der Lage eines zu liefern“, kritisiert die SPD-Fraktionsvorsitzende Anja Prölß-Kammerer. „Von den Eckpunkten für den Standort AEG, die die Minister Söder, Spaenle und Herrmann im Dezember 2013 vorgestellt haben, ist im Prinzip nichts mehr übrig.“

Auch SPD-Parteichef Thorsten Brehm hätte sich nach der Kabinettssitzung in Nürnberg konzeptionell mehr erwartet. „Die Standortgarantiere für die Erziehungswissenschaften freut uns zweifelsohne. Aber mehr als eine Auflistung von möglichen Forschungsfeldern zur Stärkung des hiesigen Hochschulstandorts wie Mobilität der Zukunft, Energie und Automatisierungstechnik hat die Staatsregierung bisher nicht zu bieten. Von einer Zeitschiene für die Realisierung ist ebenfalls nicht die Rede. Es ist leider davon auszugehen, dass bis zum Bau und Einzug noch eine halbe Ewigkeit ins Land gehen wird", befürchtet Brehm und fordert, dass endlich ein stimmiges Hochschulentwicklungskonzept für Nürnberg vorgelegt wird.

2013 schloss die Staatsregierung eine Ansiedlung auf dem Quelle-Areal aus, weil die Statik für die schweren Maschinen nicht ausreichen würde. „Mit dem nun angedachten Zuschnitt an Disziplinen wäre dies aber allemal möglich gewesen“, meint Prölß-Kammerer. „Der ganze Prozess zur Stärkung des Hochschulstandorts war bisher sehr dilettantisch. Es bleibt zu hoffen, dass sich das nicht fortsetzt.“

Im bundesweiten Vergleich hat Nürnberg immer noch zu wenige Studierende und ist mittendrin, den Strukturwandel von der Industrie- hin zur Dienstleistungsgesellschaft zu meistern. „Und natürlich geben Hochschuleinrichtungen immer auch positive Strukturimpulse, die wir dringend brauchen können. Und dieses junge Milieu, das mit der Hochschule kommt, ist darüber hinaus natürlich auch für das kulturelle Leben eine Bereicherung“, unterstreicht Brehm.

Bei aller Kritik an der Staatsregierung sichert die SPD zu, dass sie die weiteren Gespräche konstruktiv begleiten wird. „Uns ist daran gelegen, das Projekt gemeinsam zum Erfolg zu führen“, so die beiden abschließend.