Zum Tod von Altoberbürgermeister Peter Schönlein

Mit Belesenheit und Weitsicht

  • von  Dr. Anja Prölß-Kammerer und Thorsten Brehm
    01.12.2016
  • Featured

Die Nürnberger Sozialdemokraten trauern um Altoberbürgermeister Peter Schönlein, der am 30. November 2016 nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben ist.  

„Peter Schönlein zählt zweifelsohne zu den großen Persönlichkeiten, die unsere Stadt seit den 1970er Jahren maßgeblich geprägt haben. Als Stadtrat, SPD-Fraktionsvorsitzender und von 1987 bis 1996 als Oberbürgermeister lenkte er die Geschicke Nürnbergs und setzte, ganz in der Tradition Willy Brandts, auf eine Politik der Versöhnung und des Friedens“, hebt Thorsten Brehm, Vorsitzender der SPD Nürnberg, die Leistungen des Kommunalpolitikers hervor. „Mit seiner Belesenheit und Weitsicht hat er die Stadt nach vorne gebracht und viele Projekte angestoßen, die bis heute sichtbar sind.“  

„Peter Schönlein wollte dem Ungeist der Nazi-Zeit mit der Stadt des Friedens und der Menschenrechte ein neues Leitbild entgegenstellen. Die Straße der Menschenrechte und das Menschenrechtspreis gehen auf seine Initiative zurück und werden immer eng mit seinem Namen verbunden bleiben. Peter Schönlein hat mit diesem Leitbild den Grundstein gelegt, auf dem unsere zahlreichen Aktivitäten im Bereich der Menschenrechtsarbeit bis heute aufbauen“, unterstreicht die SPD-Fraktionsvorsitzende Anja Prölß-Kammerer.  

Aber nicht nur bei diesem Thema setzt der Sozialdemokrat Maßstäbe: Er hat den Ausbau von S- und U-Bahn vorangetrieben und sich für die Messe und den Stadionausbau stark gemacht. „Mit seiner ‚konkreten Utopie‘ einer Kulturmeile in der Altstadt war er im Jahr 1987 seiner Zeit voraus. Heute wäre sie nicht mehr wegzudenken“, findet Prölß-Kammerer. „Peter Schönlein vermochte es große Visionen auch immer in praktische Politik zu übersetzen. Das zeichnet einen erfolgreichen Kommunalpolitiker aus.“  

Hohe Anerkennung zollen die beiden dem Altoberbürgermeister auch für sein ehrenamtliches Engagement, das er auch nach der schmerzlichen Wahlniederlage 1996 und dem Ausscheiden aus der beruflichen Politik fortführte. Der Gesprächskreis Frieden, die deutsch-chinesischen Beziehungen und das Konfuzius-Institut waren ihm Herzensangelegenheiten. Zudem hatte er den Vorsitz des Fördervereins für die neue Kunstvilla übernommen.  

„Mit seiner herzlichen und einnehmenden Art hat er viele Menschen mitgenommen. Sein Tod reißt deshalb eine große Lücke in unsere Mitte. Sozialdemokratie und Stadtgesellschaft sind ihm zu großen Dank verpflichtet und werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren“, so der SPD-Vorsitzende abschließend.