Divestment bei der Stadt Nürnberg

Stadt soll ökologisch nachhaltige Finanzstrategie verfolgen

Städte wie Münster, Berlin, Seattle oder Brisbane aber auch der Norwegische Staatsfonds, die Stanford University oder die Allianz überdenken ihr bisherigen Anlagestrategien. Sie haben beschlossen, sich von Aktien/Anleihen von Unternehmen und Fonds zu trennen, wenn diese überwiegend Geschäftsaktivitäten mit fossilen Energiereserven haben. Die SPD-Stadträte Christine Kayser und Gerhard Groh regen an, auch für die Stadt Nürnberg ‪#‎divestment‬ zu prüfen und eine ökologisch nachhaltige Anlagestrategie zu verfolgen:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

auf der Weltklimakonferenz im Dezember letzten Jahres wurde erstmals ein verbindliches Ziel zum Klimaschutz vereinbart, welches einen Verzicht auf fossile Brennstoffe in einem definierten Zeitrahmen bedeutet. Die Stadt Nürnberg hat sich ebenfalls einen ehrgeizigen Klimaschutzfahrplan gegeben. Zentrales Ziel des Klimaschutzplans ist die Reduktion der CO2-Emissionen um 80% bis zum Jahr 2050 gegenüber dem Ausgangsjahr 1990. Wir befinden uns dabei auf einen guten Weg, wie zuletzt der Nachhaltigkeitsbericht zeigte. So sank der Anteil der CO2-Emission seit 1990 in Nürnberg um 32,6% und fossile Brennstoffe verlieren zunehmend an Bedeutung.

Im Rahmen dieser Entwicklungen überdenken auch immer mehr Kommunen z.B. die Städte Münster, Berlin, Seattle oder Brisbane, Institutionen wie der Norwegische Staatsfonds und die Stanford University oder auch Anleger wie die Allianz oder der Rockefeller Brothers Fund ihr bisherigen Anlagestrategien. Sie haben Beschlüsse gefasst, nachdem man sich von Aktien/Anleihen von Unternehmen und Fonds trennen will, wenn diese überwiegend Geschäftsaktivitäten mit fossilen Energiereserven haben. Diese "Divestment"-Strategie hat dabei durchaus auch ökonomische Gründe, da solche Investitionen als zukünftig kaum lohnend prognostiziert werden.

Aus Sicht der SPD-Stadtratsfraktion sollte auch für die Stadt Nürnberg dargestellt werden, ob eine solche ökologisch nachhaltige Anlagestrategie realisiert werden kann. Sie stellt deshalb zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden

 Antrag

1. Die Verwaltung stellt dar, inwieweit die Stadt Nürnberg mit ihren Tochterunternehmen Anteile an Unternehmen / Fonds hält, welche ihre überwiegenden Geschäftsaktivitäten (30% des Umsatzes) mit fossilen Energiereserven machen.

2. Die Verwaltung berichtet über die Möglichkeit der Umschichtung hin zu nachhaltigeren Anlageformen und der Möglichkeit, zukünftig auf solche klimaschädlichen Beteiligungen zu verzichten. Ausgenommen hiervon bleibt ggf. die N-Ergie.

3. Die N-Ergie stellt dar, inwieweit eine langfristige Strategie zur stufenweisen, kompletten Umstellung auf die Nutzung von erneuerbaren Energien besteht und welche Auswirkungen eine solche Umstellung auf die Endkunden hätte.

 

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Anja Prölß-Kammerer

Fraktionsvorsitzende