3. Nachhaltigkeitsbericht der Stadt Nürnberg erschienen

Kürzlich wurde der dritte Nachhaltigkeitsbericht der Stadt Nürnberg im Stadtrat vorgestellt. Darin geht es nicht nur um die klassischen „ökologischen“ Themen wie Klima- oder Naturschutz. Nachhaltiges Leben umfasst auch die Themen Bildung, Integration von Menschen mit Migrationshintergrund, zukunftsfähige Wirtschaft, Verkehr und Mobilität, Gesundheit oder auch Möglichkeiten der Partizipation für die Bürgerinnen und Bürger. Gestützt auf ein umfangreiches Monitoringsystem, welches nun auch öffentlich zugänglich ist, werden die bislang erreichten Erfolge dargestellt. Der Bericht zeigt aber auch, wo noch etwas zu tun ist. In der Stadtentwicklung kann es dabei immer wieder zu Konfliktsituationen kommen, die Abwägungsprozesse mit sich bringen. Ein Beispiel ist unsere Stadtentwicklung: Wir brauchen Wohnraum und Arbeitsplätze, wollen grüne Freiflächen und Orte der Begegnung, gleichzeitig wollen wir den Flächenverbrauch reduzieren. Verdichtetes Bauen, die Frage des Verkehrs all diese verschiedenen Themen und Ansprüche müssen diskutiert werden. Für den Ausgleich der Interessen haben wir verschiedene Instrumente entwickelt, wie z.B. den Masterplan Grün. Diese gilt es weiter zu entwickeln, schärfen und umzusetzen. In Nürnberg sind wir auf einem sehr verantwortungsbewussten Weg zu einer nachhaltigen, solidarischen Stadtgesellschaft, das zeigt der Bericht.

Hier einige interessante Erkenntnisse aus dem Nachhaltigkeitsbericht:

Positiv:

• Der Stromverbrauch ist von 2011-2013 leicht zurückgegangen.

• Die CO2-Emissionen pro Kopf sind seit dem Jahr 2000 von 10t/ Einwohner auf 7,5t/ Einwohner im Jahr 2013 gesunken. Grund dafür ist insbesondere die Umstellung des Heizkraftwerks Sandreuth von Kohle auf Gas und Dampf im Jahr 2005/5.

• Die regenerativen Energien wachsen kontinuierlich.

• Der Wärme- und Stromverbrauch sowie die CO2-Emissionen bei städtischen Gebäuden sind seit 2000 rückläufig, trotz steigender Gebäudeflächen.

• Im Innenstadtbereich gibt es weniger Autos, dafür mehr Fahrradfahrer.

• Die Feinstaubbelastung ist leicht rückläufig.

• Der Anteil von Bioprodukten in Kitas ist von 2008 bis 2014 deutlich gestiegen, von 12% auf 41%, ebenso in den Schulen und auf den Märkten.

• In der Landwirtschaft gibt es ebenfalls deutlich mehr Bio-Betriebe (2008: 4, 2012: 17)

• Die Anzahl von Personen in Bedarfsgemeinschaften nach SGBII ist von 2009 bis 2014 leicht zurückgegangen.

• Die Übergangsquoten auf höhere Schulen haben sich allgemein erhöht.

• Von 2012 bis 2014 zeigte sich erstmals eine Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Stromverbrauch sowie CO2-Emissionen.

• Das BIP und die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wächst seit 2009 kontinuierlich an.

Negativ:

• Die gesamte Abfallmenge (Beseitigung und Verwertung) steigt seit 2003 deutlich an.

• Der Anteil der Bioprodukte in den städtischen Kantinen ist von 2008 (17%) bis 2014 (15%) zurückgegangen.

• Der Flächenverbrauch für Gebäude und Verkehr stieg von 1992-2013 deutlich an, überwiegend zulasten der landwirtschaftlich genutzten Flächen. Allerdings waren auch 2/3 der bebauten Flächen Konversionsflächen.

• An der Stadtgrenze bleibt der KFZ-Verkehr seit 2002 auf konstant hohen Niveau von rund 560.000 Fahrzeugen.

• Die Anzahl der Auszubildenden und der Betriebe mit Azubis ist von 2008 bis 2014 stark zurückgegangen.

• Die Anzahl der belegungsgebundenen Wohnungen ist seit 1990 deutlich rückläufig.

• Die Anzahl der Empfänger von Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung ist von 2005 bis 2014 stark angestiegen.

• Weiterhin hohe Arbeitslosigkeit bei Ausländern und Frauen.

 

Alle Indikatoren sind auch öffentlich zugänglich unter:

www.nuernberg.de/internet/statistik/sta_1105.html

 

Der Nachhaltigkeitsbericht kann hier heruntergeladen werden:

www.nuernberg.de/internet/umweltreferat/dritter_nachhaltigkeitsbericht.html