SPD fürchtet verkehrspolitisches Fiasko für die ganze Region

Bedauern nach Vergabeentscheidung zur S-Bahn

  • von  Thorsten Brehm
    01.08.2016
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Mit Bedauern hat der Vorsitzende der SPD Nürnberg, Thorsten Brehm, die Entscheidung der Vergabekammer Südbayern in Sachen S-Bahn-Netz zur Kenntnis genommen. „Sollte am Ende National Express wirklich Betreiber werden, droht ein verkehrspolitisches Fiasko. Das britische Unternehmen hat überhaupt noch keine Züge, um ab 2018 an den Start zu gehen. Zudem fehlt es schlichtweg an Erfahrung und Know-how", meint der SPD-Stadtrat und befürchtet einen gnadenlosen Fehlstart. „Wenn in der Folge die Pendler wieder aufs Auto umsteigen, wäre das ein massiver Rückschlag für den gesamten öffentlichen Nahverkehr in der Region. Wir reden hier von jährlich rund 22 Millionen Fahrgästen, die man nicht einfach einem Experiment aussetzen kann.“

Brehm drängen sich bei der ganzen Debatte um die Vergabe weniger juristische, sondern politische Fragen auf. „In München hat Innenminister Hermann auf eine Ausschreibung des Netzes vorerst verzichtet, weil er die Netzstabilität nicht gefährden will", erinnert Brehm und fragt sich, warum nun unbedingt das Netz in Nürnberg ausgeschrieben werden musste. „In München hat man sich nicht getraut, was man den Nürnbergern nun zumutet“, kritisiert Brehm. „Dass die Fragen von Tariftreue und Ausbildung sowie die Zukunft der rund 500 Beschäftigten bei einer Ausschreibung mehr oder weniger keine Rolle gespielt haben, war eine politische Fehlentscheidung der CSU-Staatsregierung.“

In Nordrhein-Westfalen ist National Express bereits im Markt. Dort häuft sich die Kritik. Die Medien dort berichteten von „Chaostagen“ und massiven Verspätungsproblemen.