Schmerzhafte Arbeitsplatz- und Standortverlagerung von Siemens

SPD erneuert Forderung nach einem Leitbild Industrie

 Die Firma Siemens hat am Industriestandort Nürnberg eine lange Tradition. „Umso schmerzlicher ist, dass nach dem vor kurzem angekündigten Abbau von rund 750 Stellen in der Division Prozessindustrie und Antriebe nun durch den Umzug der Niederlassung in der Von-der-Tann-Straße noch mehr Stellen verloren gehen“, meint der Vorsitzende der SPD Nürnberg und Stadtrat Thorsten Brehm. An dem betroffenen Standort arbeiten derzeit etwa 1.300 Beschäftigte.  

„Nürnberg hat durch die Verlagerung nicht nur den Wegfall wichtiger und Wertschöpfung bringender Tarifarbeitsplätze zu verzeichnen, sondern auch ein Weniger an Gewerbesteuereinnahmen“, erwartet die Fraktionsvorsitzende Anja Prölß-Kammerer.  

Die SPD-Stadtratsfraktion hat in der Vergangenheit durch mehrere politische Initiativen zum Ausdruck gebracht, dass sie die industrielle Entwicklung, Forschung und Fertigung in der Stadt halten und ausbauen möchte. „Uns ist wichtig, diese strategische Zielsetzung im Dialog mit den Unternehmen, Gewerkschaften, IHK und Verbänden mit konkreten Projekten zu unterlegen und die relevanten Standortfaktoren zu stärken“, unterstreicht SPD-Stadträtin Katja Strohhacker.  

Die Stadträte bedauern, dass die Forderung der SPD nach einem eigenen „Leitbild Industrie“ seitens des Wirtschaftsreferats bisher abgelehnt wurde. „Aus heutiger Sicht erscheint es aber notwendiger denn je, dass die Stadt Nürnberg impulsgebend die Initiative ergreift“, bekräftigen Brehm und Strohhacker ihren Vorschlag und fordern seitens des Freistaats eine entsprechende finanzielle Förderung.  

Die SPD will das Thema baldmöglichst im städtischen Wirtschaftsausschuss aufgreifen und diskutieren.