Nachtökonomie in Nürnberg

Anwohner und Nachtschwärmer in Einklang bringen

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,  

ein attraktives Nachtleben gehört zu einer Großstadt wie Nürnberg. Die „Stadt nach acht“ ist zudem ein wichtiger Standort- und Wirtschaftsfaktor. Gerade in den letzten Jahren haben Diskurse rund um die “Night-Time Economy“ in der Stadtentwicklungspolitik an Bedeutung stark zugenommen.  

In Nürnberg hat sich zuletzt das Ausgehverhalten vom Besuch in den großen Discotheken (Klingenhof- und Kohlenhofareal)  wieder stärker in Richtung Innenstadt und dem Aufsuchen von dortigen kleinen Clubs verschoben.  Unsere Altstadt ist so attraktiv und anziehend, weil sie eben keine Kulisse ist, die ihren Charme bei Tageslicht verliert. Sie ist Ort für Einkaufen, Tourismus und Freizeit, aber auch Wohnort. Deshalb ist es nicht immer ganz spannungsfrei die unterschiedlichen Funktionen der Altstadt miteinander in Einklang bringen. Das betrifft insbesondere das Ruhebedürfnis der Anwohner und den Geräuschpegel der Nachtschwärmer, aber auch Fragen von Sauberkeit.  

Die intensive Auseinandersetzung mit dem städtischen Nachtleben ist somit von Bedeutung, um zukünftig Leitlinien für stadtplanerische Prozesse zu implementieren, sowohl räumliche als auch ökonomische und kulturelle Rahmenbedingungen zu schaffen und das Thema „urbanes Nachtleben“ langfristig in der Stadtentwicklung mitzudenken, um dessen Chancen und Potenziale zu entwickeln.  

Dabei ist es wichtig den Diskussionsprozess mit verschiedenen Akteuren (Anwohnern, Wirten, Clubbetreibern, Bürgervereine, etc.) anzustoßen, dadurch Konfliktpotentiale zu entschärfen und gemeinsam Lösungs- und Handlungsansätze zu gestalten.  

Vor diesem Hintergrund stellt die SPD-Stadtratsfraktion zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden    

Antrag:  

  1. Die Verwaltung berichtet anhand aktueller Bespiele, z.B. des Projektes „Stadtnachacht“  (Nationale Stadtentwicklungspolitik) von  anderen Städten und deren Umgang mit  der „Night-Time-Economy.  
  2. Die Verwaltung berichtet über die Kietz Toolbox und das Projekt fair.kiez der Clubcommission Berlin und prüft mögliche Bausteine davon auf Nürnberg zu übertragen.  
  3. Die Verwaltung legt unter Einbeziehung von Kenngrößen dar, welche Bedeutung (ökonomische, stadträumliche, kulturelle Aspekte)  die Nachtökonomie in Nürnberg einnimmt.  
  4. Die Verwaltung erarbeitet ein Konzept zum „Management der Nachtökonomie“ für die Stadt Nürnberg und stellt es als weitere Diskussionsgrundlage im zuständigen Ausschuss vor. Grundlage und Ausgangspunkt dafür könnte der bereits implementierte „runde Tisch“ mit Clubbesitzern und weiteren Akteuren aus der Altstadt sein.    

Mit freundlichen Grüßen

 

Den Antrag als pdf erhalten Sie hier.

Antragsteller

Thorsten Brehm
stv. Fraktionsvorsitzender

und

Katja Strohhacker
stv. Fraktionsvorsitzende und
wirtschaftspolitische Sprecherin