Rathaus-SPD will Kampagne zum Zusammenhalt in der Stadt ausbauen

Stadtrat beschäftigt sich mit Maßnahmenpaket zur Integration

Die SPD-Stadtratsfraktion sieht das von der Verwaltung vorgelegte Maßnahmenpaket zur Integration von Flüchtlingen als guten und wichtigen Schritt. Die Fraktionsvorsitzende Dr. Anja Prölß-Kammerer erklärt dazu: „Das Maßnahmenpaket zeigt alle Aufgabenfelder auf: Vom Spracherwerb, über Bildung, Arbeitsmarkt und Wohnen bis hin zu Gesundheitswesen, Kultur und Freizeit sowie der Stärkung des Ehrenamts und der Kommunikation. Es wird deutlich: Vieles ist in allen Referaten auf dem Weg, viele Aufgaben bleiben aber noch langfristig zu lösen, um eine perspektivisch gelungene Integration zu gestalten.“ Die integrationspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Diana Liberova betont: „Gerade die Vielfalt der handelnden Akteure und Geschäftsbereiche macht die dauerhafte Strukturierung dieser Aufgaben besonders notwendig. Die Koordination, nicht nur der Maßnahmen innerhalb der Verwaltung, sondern zwischen den Gemeinschaftsunterkünften, den Ehrenamtlichen und Trägern sowie der Verwaltung ist ein wichtiges Dauerthema.“ Die Rathaus-SPD fordert deshalb in einem Antrag, dass sich die Stadt für die bundesweit ausgeschriebenen Koordinatoren für Bildungsangebote für Neuzugewanderte bewirbt, um hier weitere Unterstützung zu erhalten. Desweiteren soll ein Konzept entwickelt werden, wie die Integrationsangebote verstärkt in die Einrichtungen und Unterkünfte kommen und dort koordiniert werden können, da die Flüchtlinge dort am einfachsten zu erreichen seien. Auch nach dem Auszug aus den Unterkünften müssen Zugänge zu Integrationsangeboten sichergestellt werden. 

Mit Blick auf die aufnehmende Gesellschaft setzt die Rathaus-SPD auf drei Säulen: Zum einen soll das ehrenamtliche Engagement weiter gestärkt werden. Die geplante Stabstelle „Bürgerschaftliches Engagement und Corporate Citizenship“ sei hier ein wichtiges Signal. Dort könnten beispielsweise auch Patenschaftsmodelle entwickelt werden, um den Kontakt zwischen aufnehmender und neu Eingewanderten zu stärken. Außerdem gelte es Ängste und Vorbehalte ernst zu nehmen, grundsätzlich soll die Stadt ein Vorreiter bei Transparenz und Information sein. Es sei auch zu überlegen, wie Angebote für Zugewanderte am Anfang des Integrationsprozesses mit Angeboten für andere Benachteiligte verknüpft werden könnten. Beispielhaft sei dabei im Bereich der Arbeitsmarktintegration z.B. ein Projekt, bei dem Langzeitarbeitslose Schulter an Schulter mit Flüchtlingen eine Beschäftigungsperspektive aufgezeigt werden soll. Nicht zuletzt aufgrund der Demonstrationen gegen Flüchtlinge, auch in Nürnberg, der bundesweiten Zunahme an Gewalt gegen Flüchtlingsunterkünfte, oder auch des massiven Problems des Hasses im Netz, z.B. bei Facebook gelte es das weitere gute Zusammenleben der Stadtgesellschaft zu fördern. Die Stadt solle deshalb in Fortsetzung des Labels „Nürnberg hält zusammen“ eine stadtweite Kampagne entwickeln, die alle auffordert, sich aktiv an einem guten Zusammenleben in der Stadt zu beteiligen.