Bildungsbericht bestätigt positive Entwicklung des Hochschulstandorts

„Wir müssen kluge Köpfe für die Region begeistern!“

  • von  Thorsten Brehm
    30.12.2015
  • Brehm

Noch nie haben an den Nürnberger Hochschulen so viele Menschen studiert wie aktuell. Zu dieser Analyse kommt der vor kurzem veröffentliche Bildungsbericht 2015 der Stadt Nürnberg. Mit 22.576 Studierenden wurde im Wintersemester 2013/14 ein Rekordhoch verzeichnet.

„Das ist eine positive Entwicklung, die den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Nürnberg stärkt“, freut sich der Vorsitzende der SPD Nürnberg und Stadtrat Thorsten Brehm. „Im Vergleich zu anderen Großstädten hatte Nürnberg vergleichsweise wenig Studierende. Das ändert sich nun. Der Zuzug an jungen Leuten gibt auch dem kulturellen Leben in der Stadt neue Impulse.“
 
Die SPD will auch wegen des geplanten Ausbaus der technologieorientierten Disziplinen auf dem AEG-Areal für noch attraktivere Rahmenbedingungen sorgen. „Ärgerlich ist jetzt natürlich die Hängepartie, weil die Staatsregierung meinte, erst verkünden und dann verhandeln zu müssen. Normalerweise macht man das umgekehrt, um die eigene Verhandlungsposition gegenüber dem Grundstückseigentümer nicht zu schwächen“, kritisiert der SPD-Politiker.

Brehm sieht die Staatsregierung nun in der Pflicht, schnell zu Vertragsabschlüssen für einen Ankauf zu kommen, damit die Stadt ihrerseits die darauf aufbauenden Planungen vorantreiben kann. „Die erfolgreiche Einführung des Semestertickets war erst der Anfang. Wir haben darüber hinaus im Rathaus einen Masterplan für den Forschungs- und Hochschulstandort angeregt, der beispielsweise auch die Themen ÖPNV- und Verkehrsinfrastruktur, Wohnen, Willkommenskultur und Standortmarketing in eine Gesamtstrategie einbetten soll“, erinnert Brehm. Die Stadtverwaltung will all diese Überlegungen nun in ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept (INSEK) einfließen lassen.

„Insgesamt müssen wir das, was wir zu bieten haben, noch professioneller und stärker nach außen tragen und unsere Strahlkraft erhöhen. Der tendenziell sinkenden Zahl an internationalen Studierenden in Nürnberg gilt es entgegenzutreten und kluge Köpfe auch aus dem Ausland für die Region zu begeistern“, bemerkt der SPD-Chef.

Ein Ausbau des Forschungsstandorts soll nach Vorstellung der Sozialdemokraten auch Hand in Hand mit einer Strategie für Unternehmensgründungen gehen. „Wir brauchen verbesserte Strukturen, um die entwickelten technischen Innovationen auch marktfähig zu machen. Unser Ziel ist, die ganze Wertschöpfungskette in der Region zu halten, also nicht nur Forschung und Entwicklung, sondern auch die Produktion“, fordert der SPD-Vorsitzende. „Wenn der Standort AEG entwickelt wird, müssen wir deshalb von vornherein die Einrichtung eines Existenzgründerzentrums in räumlicher Nähe mitdenken. Das Quelle-Areal bietet sich beispielsweise dafür an.“

Der Hochschulstandort Nürnberg umfasst im Wesentlichen die Friedrich-Alexander-Universität (FAU) am Standort Nürnberg, die Technische Hochschule Georg Simon Ohm (THN), die Hochschule für Musik (HfM) sowie die Akademie der Bildenden Künste (AdBK). Hinzu kommt die private Evangelische Hochschule (EVHN).