SPD-Stadtratsfraktion besichtigte Baustelle des künftigen U-Bahn Bahnhofes in Großreuth

Maßnahmen zum Lärmschutz und Baufortschritt in den Blick genommen

  • von  Gerhard Groh, Lorenz Gradl und Antonio Fernandez Rivera
    04.12.2015
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Um sich vor Ort über die umfangreichen Maßnahmen zum Schallschutz während der Bauzeit zu informieren, besichtigten Gerhard Groh, Lorenz Gradl und Antonio Fernandez Rivera, SPD-Stadträte und Mitglieder des Bau- und Vergabeausschusses, unter der Führung des Leiters des U-Bahnbauamtes Herrn Hantke die Baustelle im Bereich des künftigen Bahnhofs Großreuth bei Schweinau.

Der ursprünglich gültige Objektplan wurde am 22.09.2009 im Bau- und Vergabeausschuss mit netto 47.780.000 Euro (Preisstand 2008) genehmigt. Der Baubeginn war für 2009 vorgesehen. Durch Einwendungen eines nahegelegenen Pflegeheimes im Planfeststellungsverfahren hatte sich der Baubeginn um 5 Jahre verschoben und zu aufwändigen baulichen Änderungen geführt. Die neue Objektplansumme beträgt 63.390.000 Euro. Im Vergleich zum alten Objektplan ergaben sich damit Mehrkosten in Höhe von 15.560.000 Euro.

Einen wesentlichen Anteil an den Kostensteigerungen hat die zweimal zu Ungunsten der Stadt geänderte Rechtslage bezüglich der Immissionsrichtwerte der „Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Schutz gegen Baulärm“.

Statt der bisher gebietsbezogenen Festsetzung sah der Verwaltungsgerichtshof eine objektbezogene Festsetzung vor. Das Bundesverwaltungsgericht erklärt für Prognoseberechnungen den Eingriffswert als nicht zulässig. Damit wurden die Anforderungen an den Schutz vor Baulärm um insgesamt 10 dB(A) verschärft.

Deshalb mussten nachfolgende Änderungen erfolgen:

- Auf das ursprünglich geplante Wendegleis nach dem Bahnhof Großreuth  bei Schweinau wurde verzichtet

- Zur Verringerung des Baulärms erfolgt die Bauweise im Bereich der Wendeanlage bergmännisch also untertags

- Die Trassenführung im Bereich der Wendeanlage des Bahnhofes Großreuth und noch ca. 225 m im Bereich des anschließenden Tunnels wurde geändert. Der Westkopf des Bahnhofs Großreuth wurde um ca. 10 m Richtung Süden verschoben

- Und die anschließende Tunnelstrecke wurde trassierungsbedingt um ca. 45 m nach Westen verlängert. Zusätzlich wurden Maßnahmen zum Schutz gegen Baulärm ergriffen

- Für die betroffenen Wohngebiete und das Senioren-Centrum-Nürnberg wurde entlang der Züricher Straße eine 11 m hohe und 65 m lange Lärmschutzwand vorgesehen

- Über der Baugrube für den Bahnhof Großreuth wurde im westlichen Teil auf einer Länge von 150 m ein Lärmschutzdeckel errichtet

- Im Bereich des Pflegeheims wird auf den Einsatz der Tunnelfräse in der Nacht verzichtet

- Zur Beweissicherung und Dokumentation, dass die Lärmwerte am Pflegeheim eingehalten werden, wird der Baulärm ständig gemessen und täglich ausgewertet (Lärmmonitoring)