SPD-Fraktion besichtigt Brücke Klenzestraße

Neubau erforderlich

  • von  Lorenz Gradl
    14.10.2015
  • Beiträge, Gradl, Rangierbahnhof

Um sich vor Ort zu informieren, besichtigten die SPD- StadträtInnen Lorenz Gradl, Eva Bär, Harald Dix, Gerhard Groh, Ilka Soldner unter der Führung des Leiters der Brückenabteilung Herrn Parbel vom Servicebetrieb öffentlicher Raum Nürnberg (SÖR), weiteren Mitarbeitern und dem beteiligten Ingenieurbüro die Straßenbrücke in der Klenzestraße. Die StadträtInnen machten sich ein Bild über den baulichen Zustand der Brücke und ließen sich über die geplanten und z.T. bereits eingeleiteten Maßnahmen informieren. Hier ist Handlungsbedarf erforderlich.

Zum Hintergrund:

Die Straßenbrücke(SBR) Klenzestraße liegt in der Rangierbahnhofsiedlung und verbindet die Klenzestraße mit dem Friedrich-List-Weg über die Bahngleise, der Hauptzufahrt zum Rangierbahnhof, hinweg. Eine Besonderheit ist das direkt an das Brückenbauwerk angeschlossene Haltestellengebäude.

Die Stahlbetonbrücke wurde im Jahre 1937 errichtet. Bis 1994 war die Deutschen Bahn für sie zuständig. 1994 (mit der Änderung des Eisenbahnkreuzungsgesetzes) wurde die Brücke mit 9 weiteren Objekten an die Stadt Nürnberg übertragen. Das Haltestellengebäude verblieb bei der DB AG.

Die Brücke war bereits zum Zeitpunkt der Übernahme durch die Stadt Nürnberg in einem schlechten Zustand. 2003 attestierten Prüfer eine sehr große Schadenstiefe im Beton. Im Jahre 2006 wurde die zulässige Verkehrslast von 12 t auf 2,8 t reduziert. 2009 wurde ein Netz zur Sicherung des Bahnbetriebes vor herabfallenden Betonteilen an der Unterseite der Brücke befestigt.

Im Jahre 2011 wurde die Brücke als Baudenkmal der „Neuen Sachlichkeit“ erkannt. Nach einem Gutachten aus dem Jahre 2012 wurden Bauwerksschäden durch Bombentreffer aus dem zweiten Weltkrieg nie abschließend beseitigt. Der Gutachter kommt zu dem Ergebnis, dass das Bauwerk nicht mehr erhalten werden kann. 2013 stimmt das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege dem Abbruch der Brücke unter der Bedingung zu, dass der Ersatzbau als Replik des alten Bauwerkes errichtet wird.

Der Bauwerkszustand hat sich unterdessen weiter verschlechtert, so dass die vollständige Sperrung der Brücke nicht auszuschließen ist.

Planungen und Bauleistungen im Zusammenhang mit dem Rück- und Neubau der Straßenbrücke müssen detailliert insbesondere mit den Denkmalschutzbehörden und der DB AG abgestimmt werden.

Die Bauzeit ist abhängig von der Finanzierung für das Jahr 2017 vorgesehen.

Vor kurzem wurde ein Ingenieurbüro mit den erforderlichen weiteren Planungen beauftragt.

Anschließend besichtigten die Stadträte noch die kürzlich neu hergestellte und unmittelbar daneben, die in den nächsten Jahren noch zu erneuernde Brücke über die Bahn in der Münchener Straße.