Waldtage in Kitas

Mehr Bewegung in die Nürnberger Kitas

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,  

eine der wichtigsten Voraussetzungen für die gesunde Entwicklung von Menschen ist Bewegung im frühkindlichen und kindlichen Alter. Aufgrund vielschichtiger gesellschaftlicher Veränderungen in einer digitalisierten, automatisierten Welt haben die Kinder weniger Gelegenheit zur „natürlichen“ Bewegung beim Spielen und Toben. Sie werden in ihren Sinneserfahrungen reduziert und im natürlichen Bewegungsdrang gebremst.  

Gleichwohl ist grobmotorische Bewegung im frühkindlichen Alter die Voraussetzung für feinmotorische Bewegung und im weiteren Entwicklungsverlauf für sämtliche Fähigkeiten der Koordination, der Wahrnehmung und des Denkens. Davon abgesehen sorgt Bewegung für Prävention im gesundheitlichen Bereich. Deshalb ist es heute wichtiger denn je, die Bewegungsangebote für Kindern von früh an so vielfältig wie möglich zu gestalten.  

Ein Ansatz ist die Waldpädagogik, die davon ausgeht, dass Kinder beim freien Spiel – ohne Anleitung - in der Natur am besten die entwicklungspsychologisch notwendige Abfolge von grobmotorischen und feinmotorischen Fähigkeiten erlernen, dabei auch ihre kreativen und kognitiven Kräfte entfalten und nebenbei ihre Immunkräfte stärken.  

An diesem Modell orientieren sich - in reduzierter Form - auch einige Kitas, wo beispielsweise regelmäßig Waldtage oder Waldwochen organisiert werden. Breit gestreute Angebote dieser Art sind aus den oben genannten Gründen auch ein Mittel der Bildungsgerechtigkeit und könnten dazu beitragen, sozial bedingte Unterschiede zwischen Kindern auszugleichen.  

Die SPD-Fraktion stellt daher zur Behandlung im Jugendhilfeausschuss folgenden  

Antrag:

Die Verwaltung berichtet:   

  1. In welchen Einrichtungen werden Waldtage oder -wochen angeboten? 
  2. Werden bei diesen Waldtagen/-wochen hinsichtlich des Betreuungskonzepts waldpädagogische Ansätze angewandt? Gibt es Einrichtungen, die ohne waldpädagogischen Ansatz in den Wald gehen, und wenn ja, wie werden diese Aufenthalte gestaltet? 
  3. Werden die Erzieher und Erzieherinnen gegebenenfalls von Waldpädagogen/innen beraten - und wenn ja, wie ist es organisiert und welchen Aufwand bedeutet es? 
  4. Wie organisieren die Institutionen, in denen Waldtage/-wochen stattfinden, den Transport in den Wald? Wie wird dies finanziert?    

Mit freundlichen Grüßen

Antragstellerinnen

Dr. Daniela Hüttinger
Stadträtin

und

Claudia Arabackyj
jugendpolitische Sprecherin