Abschaffung der Sargpflicht trägt zur Integration bei

Positive Signale bei der Anhörung zur Abschaffung der Sargpflicht

Die Rathaus-SPD begrüßt die Initiative des SPD-Abgeordneten Arif Tasdelen zur „Abschaffung der Sargpflicht“ und die positive Einschätzung der geladenen Experten bei einer kürzlich stattgefundenen Anhörung dazu im bayerischen Landtag. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Katja Strohhacker kündigt an, diese im Falle einer Erlaubnis auch in Nürnberg umsetzen zu wollen. Bisher kollidiert das bayerische Bestattungsrecht mit den muslimischen Riten, die eine Bestattung nicht im Sarg, sondern eingehüllt in ein Leinentuch vorsehen. 

Die SPD-Stadträtin Katja Strohhacker, erklärt: „Viele Muslime lassen ihre Verstorbenen bislang in ihr Heimatland überführen. Dies verursacht erhebliche Kosten, einen Organisationsaufwand und ist kein Zeichen der Integrationsfreundlichkeit. Zuwanderer der zweiten und dritten Generation haben nahezu ihr gesamtes Leben in Deutschland verbracht und wünschen eine Beerdigung in ihrer neuen Heimat entsprechend den Riten ihres Glaubens. Deshalb befürworten wir eine Änderung der entsprechenden Regelungen als wichtiges integrationspolitisches Signal.“

In anderen Bundesländern ist die Sargpflicht schon länger aufgehoben.  Sollte der Sargzwang aufgehoben werden, können in Bayern die kommunalen Friedhofsträger selbst bestimmen, ob sie eine Bestattung ohne Sarg ermöglichen.

Strohhacker weiter: „Erfreulicherweise zeichnet sich nun ein breiter Kompromiss für eine entsprechende Änderung ab. Nachdem auch aus Expertensicht nichts gegen eine Abschaffung der Sargpflicht spricht, fordern wir eine rasche Umsetzung im Landtag, damit auch in Nürnberg die entsprechenden Weichenstellungen erfolgen können. Dieser Schritt würde für viele muslimische Mitbürgerinnen und Mitbürger eine enorme Erleichterung darstellen, da sie so auch hier ihre Angehörigen nach der muslimischen Tradition begraben lassen könnten.“