Umsetzung des Masterplans Freiraum

Leitbild "Kompaktes Grün Nürnberg 2030" soll in den nächsten Jahren weiterentwickelt werden

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,  

im Zusammenhang mit der derzeitigen Flächenentwicklung für Gewerbe- und Wohnbau entstand der Masterplan Freiraum. Ziel der zukünftigen Stadtentwicklung ist die engere Verzahnung von Stadt- und Freiraumentwicklung. Der erarbeitete Masterplan Freiraum basiert auf einem gesamtstädtischen Blick und verfolgt einen integrierten Ansatz. Andere Städte schauen interessiert auf dieses Planungsinstrument.  

Als übergeordnetes Ziel wurde das Leitbild „Kompaktes Grünes Nürnberg 2030“ entwickelt. Nürnberg, welches bereits heute zu einer der am dichtesten bebauten Großstädte in Deutschland zählt und weiter wachsen wird, soll kompakt sein und muss bezahlbaren Wohnraum bieten. Zur Lebensqualität gehören aber auch vielfältige Erholungsmöglichkeiten in der Nähe der Wohnungen. Der Besuch des Parks, das Gespräch auf dem Stadtplatz, die sportliche Aktivität in dem grünen Wegenetz oder der entspannte Spaziergang durch die Kulturlandschaft tragen dazu bei, dass sich Bewohner in ihrem Umfeld wohlfühlen.  

Die grünen und blauen Adern entlang der Gewässer gliedern und prägen unsere Stadt. Zusammen mit den großen und kleinen Parks, den Stadtplätzen und den ver-schiedenen Kulturlandschaften am Rande der Stadt machen sie Nürnberg unverkennbar und stärken die regionale Identität.  

Diese Werte sollten gesichert und sorgsam weiterentwickelt werden. Eine der Aufgaben der Freiraumentwicklung ist die Erlebbarkeit der Stadtlandschaft zu stärken, die Natur zu schützen und die Biodiversität der gesamten Stadt zu fördern. Eine nachhaltige Stadtentwicklung braucht eine ökologische, klima- und sozialgerechte Freiraumplanung. Dafür entstehen immer wieder neue Chancen. Unsere Stadtentwicklung ist ein dynamischer Prozess und in Nürnberg ergeben sich aus dem Strukturwandel und den Transformationsprozessen des Stadtumbaus wie beispielsweise in der Weststadt und auf den Bahnarealen große Potenziale für die Freiraumentwicklung. Gerade in unserem verdichten Stadtraum gilt es, dies als „grüne Chance“ zu verstehen.  

Die zukünftige Freiraumentwicklung in Nürnberg steht vor großen Herausforderungen. Wie können Stadtwachstum und die ausreichende Versorgung mit wertvollen Freiräumen gleichzeitig gesichert und entwickelt werden?  

Der Masterplan setzt sinnvoll und anspruchsvoll Ziele, die im Verbund mit Politik und Verwaltung, aber auch ganz wesentlich mit der Bevölkerung, Vereinen und Verbänden und den vielen Einzelakteuren umgesetzt werden sollen. Das übergeordnete Ziel „ Leitbild Kompaktes Grün“ Nürnberg 2030 ist dabei eine Gemeinschaftsaufgabe, die bereits gestartet ist und in den nächsten Jahren schrittweise weiterentwickelt und umgesetzt wird.  

Vor diesem Hintergrund stellt die SPD-Stadtratsfraktion für den entsprechenden Ausschuss folgenden

Antrag:  

Die Verwaltung berichtet   

  1. über den Umsetzungsstand des Masterplan Freiraum: Was ist aktuell in Planung, was wird schon gebaut oder ist bereits fertig gestellt?   
  2. Was steht zur weiteren konkreten Umsetzung (z. B. Pflanzen von Blumenzwiebeln bis hin zum neuen Park) bis 2020 an. Wie erfolgt unter Berücksichtigung der begrenzten Ressourcen eine interne Priorisierung in den Jahresplänen in der Arbeitsgruppe SÖR, Umweltamt, Stadtplanungsamt. Was kann aus dem Masterplan Grün entwickelt und umgesetzt werden und in welcher Reihenfolge, mit der Zielsetzung Planung und Umsetzung zeitnah sinnvoll zu verzahnen.   
  3. Wer steht für die Entwicklung und Priorisierung des Gemeinwohl „Grün“ innerhalb der Stadtverwaltung in direkter Verantwortung. Wie kann strukturell der integrierte und  ressortübergreifende Planungsansatz als öffentlicher Auftrag einer Kommune weiterentwickelt werden.   
  4. Wie können Gelder aus dem laufenden Bauunterhalt Grün mit den Fördergeldern der Städtebauförderung verbunden werden, mit dem Ziel einer bis zu 80%igen Förderung von Bund und Land, nicht nur bei den großen Maßnahmen, sondern auch bei kleinteiligem Grün.    

Mit freundlichen Grüßen

Antragstellerin

Christine Kayser
Stadträtin