Werbetafeln in der Altstadt: Gegen den Wildwuchs vorgehen

SPD spricht sich für Satzungsänderung aus

SPD-Stadträtin Christine Kayser

Zur Beratung, wie gegen das unkontrollierte Aufstellen von Werbeschildern in der Altstadt vorgegangen werden kann, erklärt die SPD-Stadträtin Christine Kayser:

„Wir wollen die Nürnberger Altstadt davor bewahren, immer mehr durch willkürlich und teils störende Werbetafeln vollgestellt zu werden. Es kann nicht sein, dass jeder Ladenbetreiber nach eigenem Empfinden, Schilder oder sogenannte Kundenstopper in den öffentlichen Raum stellt – ungeachtet der historischen Umgebung, ungeachtet der Nachbarschaft und ungeachtet des Gesamteindrucks, der dadurch für Besucher und Kunden entsteht.

Es ist daher zu begrüßen, dass unsere Initiative aus dem Jahr 2012 für diese Art der Werbung einen rechtlichen und gestalterischen Rahmen zu finden endlich angegangen wird. Benötigt wird eine möglichst klare Regelung, wo welche Werbeschilder erlaubt sind. Hierfür sollte aus unserer Sicht die Sondernutzungs-Satzung der Stadt möglichst rasch geändert werden. Die Händler brauchen aber auch Klarheit, an welcher Stelle Kundenwerbung erlaubt ist und wie diese aussehen darf. Wir wollen nicht Werbung generell verbieten. Wir möchten verhindern, dass sich Werbung in ihr Gegenteil verkehrt. Denn Werbung, die nervt, bringt nicht ja mehr Kunden, sondern weniger Gäste in die Altstadt.

Ich denke, jeder wird Verständnis haben, dass wir unsere Baudenkmäler, wie die Sebalduskirche, die Lorenzkirche oder das Fembohaus nicht von Werbetafeln einrahmen lassen wollen. Dort, wo Werbung erlaubt werden kann, sollte sie aber bestimmte Qualitätskriterien erfüllen. Bei den Marktständen schreiben wir etwa einheitliche Farben vor. Für Werbeschilder an Hausfassaden gelten in der Altstadt ebenfalls besondere Anforderungen, damit die Altstadt nicht grellbunt in allen Neon-Farben der Welt blinkt. Mit beiden Instrumenten haben wir gute Erfahrungen gemacht. Wir fürchten, wenn wir bei den Werbeschildern nur auf eine sogenannte freiwillige Selbstbindung setzen, wird das Ergebnis nicht befriedigend sein. Dieses Instrument zur Qualitätssicherung wird in der Stadt bereits bei den Freischankflächen eingesetzt. Auch für sie wünschten wir uns ein Mindestmaß an Ästhetik. Die bisherigen Ergebnisse sind jedoch dürftig. Wir hoffen, dass es hier bald zu Verbesserungen im gemeinsamen Interesse kommt.“