Weltfrauentag 2015

SPD-Stadträtin sieht noch langen Weg zur Beseitigung der strukturellen Benachteiligung von Frauen

frauenpolitische Sprecherin Gabriele Penzkofer-Röhrl

„Starke Frauen für eine starke Welt – Frauenrechte weltweit“, so lautet das Motto zum diesjährigen Weltfrauentag. „Ein richtiges Zeichen“ kommentiert Gabriele Penzkofer-Röhrl, frauenpolitische Sprecherin der SPD-Stadtratsfraktion dieses Motto. Sie stellt zwar fest, dass nach über 100 Jahren Frauentag und 20 Jahre nach der letzten Weltfrauenkonferenz in Peking durchaus einiges für Frauen erreicht werden konnte; in Sachen wirklicher Gleichstellung sei aber noch ein langer und nicht gerade ebener Weg zu beschreiten. 

„Weltweit sind nach wie vor Frauen nur marginal an Reichtum und Macht beteiligt, dafür überproportional von Armut und von Ausgrenzung bei Bildung betroffen – 70 Prozent der in Armut lebenden Menschen und zweidrittel der Analphabeten sind Frauen“, empört sich SPD-Stadträtin Penzkofer-Röhrl.

Und wie sieht es in Deutschland aus?

Penzkofer-Röhrl ist überzeugt, dass die neuen Maßnahmen der Bundesregierung wie der Mindestlohn und das geplante Gesetz zur Lohngerechtigkeit oder die gesetzliche Quote für weibliche Führungskräfte einiges an Verbesserungen bewirken.

„Allerdings muss genau auf die Umsetzung geachtet werden und vor allem muss sich auch entsprechend in den Köpfen etwas ändern“, fordert die Frauenpolitikerin, die sich über die Hinhaltetaktik und Verhinderungsversuche insbesondere männlicher Konservativer ärgert. „Aber wir gehen auf unserem Weg weiter“, versichert Penzkofer-Röhrl.

Dass in Nürnberg das Frauenbüro und das Menschenrechtsbüro eine Einheit bilden werden, findet ihre Zustimmung. „Gerade weil wir immer postuliert haben, dass Frauenrechte eben Menschenrechte sind, macht diese Zusammenlegung Sinn und schafft sicher auch Synergieeffekte“, zeigt sich Penzkofer-Röhrl überzeugt.

Sie stellt aber auch klar: „Solange Frauen weiterhin im Erwerbsleben benachteiligt und nach wie vor an die gläserne Decke bei den Führungspositionen stoßen, ist eine Frauenbeauftragte notwendig.“

Die kürzlich erhobene Forderung nach einem Männerbeauftragten geht nach Ansicht der frauenpolitischen Sprecherin der SPD-Stadtratsfraktion am Problem vorbei: Ironisch erklärt sie: „Wenn dadurch verstärkt Männer Erziehungsverantwortung übernehmen und nicht nur für ein paar wenige Monate, sondern länger in Elternzeit gehen würden, zu Teilzeit insbesondere in Führungspositionen bereit wären und vermehrt in sozialen Berufen wie Erzieher oder Altenpfleger arbeiten würden, wären wir ein ganzes Stück weiter im Hinblick auf Gendergerechtigkeit“.